HP im Vergleich zu IBM und Dell
Von Jürgen Brettel (Vorstandsvorsitzender der Experton Group)
Meg Whitman, CEO von Hewlett-Packard (HP), ist nun seit gut acht Monaten im Amt. Sie löste im September 2011 Léo Apotheker in dieser Position ab. Dass es für Meg Whitman keine leichte Sache werden würde, HP wieder auf Kurs zu bringen, haben wir bereits geschrieben.
Nun kündigte HP bis zum Ablauf seines Fiskaljahres 2014 den Abbau von 27.000 Mitarbeitern, gleichzusetzen mit acht Prozent der Belegschaft, an. Der hierfür notwendige Restrukturierungsaufwand wird mit 3,5 Milliarden US-Dollar angegeben, die jährlichen Einsparungen ab dem Fiskaljahr 2015 sollen dann 3,0 bis 3,5 Milliarden US-Dollar betragen. HP plant, die Einsparungen in seinen Business-Bereichen zu reinvestieren, um die Innovationskraft und Differenzierung zu fördern.
Einher mit dieser Ankündigung wurden die Ergebnisse des zweiten Quartals bekanntgegeben. HP musste im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres einen Rückgang des Umsatzes um drei Prozent und einen Einbruch des Ergebnisses um 31 Prozent berichten. Relativ gesehen verlor hierbei im Umsatz die Imaging and Printing Group mit minus 10 Prozent am meisten, gefolgt von Enterprise Servers, Storage and Networking mit minus sechs Prozent und Services mit minus einem Prozent. Interessanterweise konnte die Personal Systems Group ihren Umsatz halten. Das Segment HP Financial Services wuchs um neun Prozent und Software sogar um 22 Prozent. Im letztgenannten Segment wurde nun aber auch der Umsatz von Autonomy mitgerechnet, deren Lizenzumsatz jedoch einen signifikanten Rückgang aufzeigte. Daher wird es hier auch einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens geben.
Am Tag der Ernennung von Meg Whitman zum CEO von HP lag der Aktienkurs bei 22,80 US-Dollar. Am 29.05.2012, also gut acht Monate später, lag er wieder bei 22,80 US-Dollar. Der Kurs war im Februar dieses Jahres auf knapp 30 US-Dollar gestiegen, konnte dieses Niveau aber nicht halten.
Vergleicht man die Kursentwicklung der letzten sechs Monate von HP mit IBM und Dell, stellt man fest, dass sowohl HP als auch Dell in diesem Zeitraum etwa 15 Prozent verloren haben, wogegen IBM um etwa sieben Prozent zulegen konnte.
(rb)