Craig Conway ist nicht mehr Präsident und Vorstandsvorsitzender von Peoplesoft. Das gab der ERP-Anbieter am Freitag bekannt. Neuer CEO wird der Unternehmensgründer Dave Duffield. Diese Entscheidung fiel, weil Conway, der erklärter Gegner der Übernahme durch Oracle ist, keinen Rückhalt mehr im Aufsichtsrat genießt, heißt es lapidar in der Pressemitteilung. Man traue ihm nicht mehr zu, die Company in die Zukunft zu führen.
Ob diese weiterhin die Oracle-Offerte ablehnt, lies Peoplesoft offen. Kommentatoren wussten auch nicht mehr. Kevin Parker und Phil Wilmington wurden nun zu Co-Präsidenten ernannt und Aneel Bhusri zum Vice Chairman of the Board, also zum zweiten Mann im Aufsichtsrat. Primus inter pares pares bleibt in diesem Gremium Duffield.
"Ich freue mich schon, wieder vollzeit bei Peoplesoft beschäftigt zu sein und mit dem Top-Management zusammen zu arbeiten", so der neue CEO. "Zuerst besinnen wir uns auf unsere Kernwerte, wir werden uns mehr um technologische Innovationen und die Wünsche unserer Kunden kümmern." Außerdem möchte Duffield Peoplesoft wieder als attraktiven Arbeitgeber etablieren - womöglich ein Seitenhieb gegen Oracle, das im Fall der Übernahmen Peoplesofts Entlassungen angekündigt hatte.
Gleichzeitig erklärte Peoplesoft, im dem am 30. September 2004 beendeten Quartal mehr als 150 Millionen Dollar mit Lizenzverkäufen umgesetzt zu haben. Ob die personelle Umbesetzung eine Auswirkung auf Peoplesofts mögliche Übernahme durch Oracle haben wird, könnte sich schon in den nächsten Wochen zeigen. Aber wer die heute beginnende Peoplesoft Connect EMEA genannte Kundenveranstaltung in London eröffnet, ist noch nicht klar. Dort war eigentlich Craig A. Conway als Keynote Speaker vorgesehen, (rw)