Elektronik-Versandhandel

Pearl setzt auf Eigenmarken und Shopping-TV

02.05.2013
Der vor kurzem veröffentlichte Bericht des Elektronik-Versandhändlers Pearl für das Geschäftsjahr 2011 wirft ein Schlaglicht auf das bereits mehr als 20 Jahre im Südwesten Baden-Württembergs ansässige Unternehmen.
Das Factory-Outlet von Pearl im südbadischen Auggen
Das Factory-Outlet von Pearl im südbadischen Auggen

Der vor kurzem veröffentlichte Bericht des Elektronik-Versandhändlers Pearl für das Geschäftsjahr 2011 wirft ein Schlaglicht auf das bereits mehr als 20 Jahre im Südwesten Baden-Württembergs ansässige Unternehmen. Demzufolge gelang Pearl eine Umsatzsteigerung um 1,1 Prozent auf 146,7 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss betrug in dem Berichtszeitraum 1,7 Millionen Euro, die Angestelltenzahl lag bei mehr als 400. Damit spielt der Versandhändler zwar nicht in einer Liga mit dem weitaus größeren Wettbewerber Conrad, zählt aber klar zu den etablierten Namen der deutschen Elektronik-Branche.

Seinen Ursprung hat Pearl im Katalogversand und produziert auch noch heute einen – mittlerweile 260 Seiten starken – jährlich erscheinenden Printkatalog, dessen Auflage nach eigenen Angaben bei 13 Millionen Exemplaren liegt. Wie für viele Katalogversender stellt auch für Pearl heute das Online-Geschäft den Hauptvertriebszweig dar. Einen besonderen Akzent setzt das Unternehmen mit dem Betrieb des 2012 gestarteten Shopping-TV-Senders Pearl.tv. Der Einkaufssender, der neben einem Technik-Schwerpunkt auch Themen wie Beauty, Wellness und Lifestyle abdeckt, ist über Astra digital sowie per Web-Stream empfangbar.

Die Tendenz zur Eigenständigkeit zeigt sich auch beim Produktangebot von Pearl. So zählen laut dem Geschäftsbericht der Import von margen- und umsatzstarken Produkten sowie die Vermarktung von Premium-Eigenmarken in umsatzstarken Produktsegmenten zu den Erfolgsstrategien des Unternehmens. Zu den Eigenmarken zählen eine unter dem Firmennamen angebotene Navi-Reihe, die Tintenpatronen-Marke iColor sowie die im Auftrag von Pearl in China hergestellten Simvalley-Mobiltelefone. Mit der eigenen Import- und Auftragsfertigungs-Strategie gelingt es Pearl, unabhängiger von der Marktentwicklung zu agieren und gleichzeitig die Margensituation zu verbessern.

Wie das Unternehmen in seinen Bericht erklärt, sieht Pearl weitere Umsatzpotenziale in einer Steigerung seiner Markenbekanntheit. Neben Pearl.tv soll dazu auch ein Ausbau der bereits bestehenden Gutschein-Kooperationen beitragen. So hat das Unternehmen für Werbeaktionen bereits mit der Fastfood-Kette McDonalds zusammengearbeitet. Ausbauen will Pearl auch seine Präsenz auf den großen Internet-Marktplätzen. So ist das Unternehmen sowohl bei eBay wie auch bei Amazon mit eigenen, gut bestückten Markenshops vertreten.

Ebenfalls vergrößern will Pearl seine stationäre Präsenz. Der Versandhändler betreibt im südbadischen Dreiländereck eine Reihe von lokalen Verkaufsstellen. Neben dem Factory Outlet im unweit von Freiburg gelegenen Auggen sind dies Fabrikverkäufe an den Auslandsstandorten in Sélestat (Frankreich) sowie Pratteln (Schweiz). In Auggen plant Pearl die Einrichtung weiterer Ladengeschäfte, kämpft derzeit allerdings noch um eine Baugenehmigung. (mh)

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