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PC aufrüsten oder neu kaufen – ein Leitfaden

Sebastian Schenzinger ist seit Juni 2019 Hardware-Volontär der PC-WELT. Sein Hauptverantwortungsbereich ist das Testen von Grafikkarten und Prozessoren. Zudem ist er als Teil von Team Hölle für das jährliche Projekt „Höllenmaschine“ mit verantwortlich. Er hat ein sehr großes Faible für Technikprodukte, vollkommen egal ob aus dem Retro-Bereich oder Hightech-Komponenten.

SSD mit SATA, NVMe und M.2 - was ist der Unterschied?

Bei der Suche nach einer geeigneten SSD ist Ihnen unser SSD Ratgeber für 2023 behilflich. Wenn Sie sich für ein Modell entschieden haben, müssen Sie den Datenträger nur noch in Ihren PC einbauen und das Betriebssystem entweder neu installieren oder vom alten Medium umziehen. Wie das funktioniert, erfahren Sie im folgenden Beitrag:

Arbeitsspeicher aufrüsten

Sollten Programme nur langsam starten oder sich das Öffnen von neuen Tabs im Browser spürbar in die Länge ziehen, dann ist das ein Indiz dafür, dass der Arbeitsspeicher nicht mehr ausreicht. Ob das der Fall ist, lässt sich über den Windows Task-Manager überprüfen.

Der schnellste Weg zum Öffnen des Task-Managers führt über die Tastenkombination Strg + Shift + Esc. Wechseln Sie im Task-Manager zum Reiter Leistung und dann zu Arbeitsspeicher. Dort können Sie die prozentuale Auslastung des verbauten RAMs ablesen. Liegt der Wert bei 90 Prozent oder höher, sollten Sie unbedingt ein Upgrade des Arbeitsspeichers in Betracht ziehen.

Selbst für einen Office-PC empfehlen wir heutzutage mindestens 8 GB RAM, besser 16 GB. 16 GB sind auch unsere Empfehlung für einen Gaming-PC, wobei hier je nach Titel 32 GB nicht schaden können. Ähnliches gilt, wenn Sie Ihren PC im Kreativbereich etwa für Videobearbeitung oder 3D-Renderings einsetzen.

Davor sollten Sie allerdings ein paar wichtige Fragen klären: Wie viel und wie schnellen Arbeitsspeicher unterstützt der verbaute Prozessor? Über wie viele RAM-Slots verfügt das verbaute Mainboard und sind noch Steckplätze frei? Welche RAM-Module sind derzeit verbaut - hierbei sind vorwiegend der DDR-Typ, die Taktraten und Latenzen interessant. Wie Sie an diese Informationen gelangen und beim Einbau von neuem RAM vorgehen sollten, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Grafikkarte aufrüsten

Ein Upgrade der Grafikkarte lohnt sich insbesondere für Spieler und Kreativanwender. Allerdings gibt es hier deutlich mehr zu beachten als beim Aufrüsten einer SSD oder des RAMs. Zunächst einmal, gilt es herauszufinden, ob die GPU oder die CPU respektive der Arbeitsspeicher den limitierenden Faktor darstellt. Wenn nämlich der Prozessor der Flaschenhals ist, bringt es Ihnen nichts, eine schnellere Grafikkarte einzubauen.

Haben Sie die Grafikkarte als limitierenden Faktor identifiziert, muss die Frage gestellt werden, ob ein Upgrade sinnvoll ist. An dieser Stelle gilt es zuerst einmal herauszufinden, wie viel Leistung das verbaute Netzteil liefert und über welche PCIe-Stromanschlüsse es verfügt, denn eine schnellere Grafikkarte benötigt unter Umständen auch mehr Leistung - im Zweifelsfall benötigen Sie ein stärkeres Netzteil. Des Weiteren gilt es zu überprüfen, ob in Ihrem Gehäuse genügend Platz für die gewünschte Grafikkarte ist. Lässt sich das ausgewählte Modell nicht einbauen, ist ansonsten auch ein größeres Gehäuse notwendig.

Zu guter Letzt, sollten Sie noch überprüfen, welche PCIe-Generation Ihr Prozessor und Ihr Mainboard unterstützen. Zwar ist PCIe abwärtskompatibel, das bedeutet, dass Sie eine Grafikkarte mit PCIe-4.0 auch in einem PCIe-3.0-Slot betreiben können, das führt allerdings zu Leistungseinbußen.

Hilfe bei der Auswahl der idealen Grafikkarte für Ihre Ansprüche liefert der große Grafikkartenvergleich 2023.

Prozessor aufrüsten

Am schwierigsten gestaltet sich das Aufrüsten des Prozessors, weil es hier am meisten zu beachten gilt. Als Erstes müssen Sie herausfinden, ob der Prozessor der limitierende Faktor ist und nicht etwa die Grafikkarte oder der Arbeitsspeicher bremst. Haben Sie diese Frage geklärt, müssen Sie in Erfahrung bringen, mit welchen Prozessoren Ihr Mainboard kompatibel ist.

Hierbei spielen der CPU-Sockel, die TDP (Themal Design Power) sowie die BIOS-Updates des Mainboard-Herstellers eine wichtige Rolle. Welches Mainboard Sie verbaut haben, lässt sich am einfachsten herausfinden, indem Sie mit der Tastenkombination Windows + R das Ausführen-Fenster öffnen und dort "msinfo32" eingeben.

Suchen Sie in der Systemübersicht nach den Einträgen BaseBoard-Hersteller, -Produkt und -Version. Die Informationen zu den kompatiblen CPUs können Sie dann auf der Herstellerwebseite des Mainboards finden.

Sollten Sie in diesem Schritt herausfinden, dass für Ihr Mainboard kein schnellerer Prozessor erhältlich ist, benötigen Sie zwingend ein neues Mainboard und dann unter Umständen auch noch neuen Arbeitsspeicher - auch ein neues Netzteil kann in diesem Zusammenhang fällig sein.

Auch wenn zwar ein schnellerer Prozessor erhältlich ist, dieser aber schon über drei Jahre alt und neu nicht mehr erhältlich ist, ist ein solches Upgrade oft wenig ratsam. Erstens, weil ältere Prozessoren + Mainboards keine modernen Schnittstellen wie PCIe Gen 4 und Gen 5, Wi-Fi 6(E), USB 4 etc. bieten und zweitens, weil diese unter Umständen auch nicht mit aktueller Software wie Windows 11 kompatibel sind.

Zu guter Letzt müssen Sie noch sicherstellen, dass Ihr derzeit verbauter CPU-Kühler ausreichend dimensioniert ist, um auch einen schnelleren - und damit oft leistungshungrigen - Prozessor ausreichend zu kühlen. Ansonsten müssen Sie sich nach einem stärkeren Kühler umsehen, zu diesem Punkt kommen wir als Nächstes. Auf jeden Fall benötigen Sie beim Umbau noch Wärmeleitpaste.

Hilfe bei der Auswahl des idealen Prozessors für Ihre Ansprüche liefert unser großer Prozessorvergleich 2023

CPU-Kühler und Lüfter aufrüsten

Tatsächlich muss nicht einmal die Hardware daran schuld sein, dass ihr PC langsamer läuft als gewünscht, denn unter Umständen überhitzt eine Komponente, was zu einem Drosseln der Geschwindigkeit führt. Wie Sie die Temperatur des Prozessors anzeigen lassen und senken können, erfahren Sie im folgenden Tipp:

Wenn Sie den CPU-Kühler als Ursache für einen langsamen PC gemacht haben, liefern die beiden folgenden Artikel Tipps zum Kauf eines Luftkühlers respektive einer All-in-One-Wasserkühlung:

Kaufberatung: Die besten CPU-Luftkühler

All-in-One-Wasserkühlungen: Vor- und Nachteile + Tipps zum Kauf & Montage

(PC-Welt)

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