Worin steckt der Vorteil für Office-365 Partner?
Ein Kunde, der Office 365 aus der Cloud beziehen möchte, schließt den Mietvertrag in der Regel direkt mit Microsoft ab. Der IT-Fachhandel ist hier zunächst nur insofern beteiligt, als er dem Kunden dieses Cloud-basierte Produkt vermittelt. Da die Vertragsbestimmungen rund um Office 365 jetzt offiziell datenschutzkonform sind, könnten Kunden nun leichter für diese Produkte zu gewinnen sein. "Für die Microsoftpartner sind das gute News", wie Florian Müller, Produktmanager Office 365 ChannelPartner erklärt. "Umgekehrt heißt das auch für den Kunden, dass es für ihn nun einfacher ist, Datenschutzbestimmungen nachzukommen."
Die zweite Rolle, die der Partner innerhalb des Office-365-Modells übernimmt, ist die des First-Level-Support-Dienstleisters. In diesen Support-Situationen gelten jedoch nicht die Vertragsbestimmungen, die der Endkunden mit Microsoft direkt eingegangen ist. "Sollte der Partner selber eingreifen, etwa per First-Level-Support, müsste ergänzend ein eigener Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung geschlossen werden, den der Partner als guter IT-Support-Dienstleister bereits anbieten sollte", wie Bornemann erklärt. Dieser Vertrag ist aus datenschutzrechtlicher Sicht nötig, weil der Partner in diesem Fall Einblick und Zugriff auf Kundendaten erhält.
Microsoft bietet hier jetzt insofern Unterstützung an, als entsprechende datenschutzkonforme Vertragsdokumente für Partner und Endkunden ab Mitte Dezember ebenfalls über das Portal www.trustcenter.office365.de abrufbar sind.
Doch das nimmt den Partner nicht aus der Pflicht. "Im Support-Fall obliegt es nach wie vor ausschließlich dem Endkunden und dem Partner, die in diesen Verträgen zur Auftragsdatenverarbeitung definierten Auflagen zu erfüllen. Der Datenschutz ist nicht in Office 365 ‚eingebaut’", bringt es Bornemann auf den Punkt.
Portal mit Vertragsdokumenten
Ab Mitte Dezember 2011 wird Microsoft unter der Internetseite www.trustcenter.office365.de ein Informationszentrum rund um Microsofts Aktivitäten in Sachen Datenschutz anbieten. Partner können dieses etwa verwenden, um Kunden zu beraten. "Hier geht es natürlich nicht um Rechtberatung, aber Partner können damit Kunden über die Orientierungshilfe und die Existenz von EU-Standardvertragsklauseln informieren. Und Kunden können dann diese Informationen an ihren Rechtsberatern zu Prüfung weitergeben - womit ein hohes Maß an Transparenz für alle Seiten des Marktes geschaffen wäre", erklärt Dr. Dirk Bornemann, Rechtsanwalt und Head of Legal bei Microsoft Deutschland, im Gespräch mit ChannelPartner.