Autoteile-Lieferant Werner Lott GmbH hat für jedes erdenkliche Automodell die passenden Ersatzteile auf Lager. Mit über 500.000 vorrätigen Artikeln hat sich der Händler aus Uslar bei Göttingen sowohl bei freien Werkstätten als auch bei Hobby-Bastlern zu einer beliebten Anlaufstelle für Ersatzteile entwickelt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, hat der Zubehör-Lieferant nun im Lager aufgeräumt und in neue ERP-Software investiert. Die Integration von SAP Business One als ERP System und bob Shop Suite zur Multi Channel Anbindung mit E-Logistik-Abwicklung für Beschaffung und Lieferprozesse ist der Beitrag des Autoteile-Lieferanten Werner Lott GmbH im Wettbewerb um den Best in e-Commerce Award in der Kategorie "Beste ERP-Integration".
Das Ausgangsszenario
Um 500.000 Artikel effizient und platzsparend zu lagern und zu verwalten, setzen Firmen auf eine moderne Stellplatzverwaltung, besser bekannt als "Chaotisches Lager." Auch die Lott GmbH weiß den Nutzen eines "chaotischen Lagers" inzwischen zu schätzen. Um 3.000 Bestellungen pro Tag abwickeln zu können, wurde eine leistungsfähigere Software als in der Vergangenheit benötigt. Zugleich sollten Order-Management und Wareneinkauf effizienter erfolgen. Ein Schritt in diese Richtung war die Einführung von Barcodes für jeden Artikel, um so Waren schnell zu identifizieren und den Warenbestand automatisch analysieren zu können.
Die eCommerce-Lösung
In einem ersten Schritt wurden sämtliche Artikel mit einem Barcode versehen und die Lagerverwaltung mit Handscanner zur Erfassung der Warenein- und -ausgänge ausgestattet. Danach wurde der Bestelldatenaustausch zwischen den verschiedenen Verkaufskanälen automatisiert und Bestellvorgänge zu einem autonom ablaufenden Order-Management-Prozess verbunden und in SAP integriert. Dabei setzt man bei Lott auf SAP Business One und bob Shop Suite. Um Webshop, Ebay und Amazon als weitere Verkaufskanäle zu integrieren, wurde zudem EmMida in die bob shop Suite integriert. Dabei stellte Werner Lott folgende Anforderungen: Die Ware sollte über einen Wareneingangs-Scan ins System eingepflegt werden. Es sollte einen 3-stufigen Kommissionierung-Prozess geben (Pick, Pack, Rückmeldung per Scanner). Sobald nur noch eine bestimmte Anzahl eines Produktes im Lager vorrätig ist, sollte ein automatischer Bestellvorschlag ausgelöst werden. Ferner sollte die Buchhaltung eine Schnittstelle zu Paypal und Billsafe Kontoauszügen bieten.
Die Hürden
Die Migration von 500.000 Artikeln, die bislang ohne Barcode verwaltet wurden, hat allein aufgrund ihrer Menge einiges Kopfzerbrechen bereitet. Schließlich musste der gesamte aktuelle Warenbestand mit einem Barcode versehen werden. Zusätzlich erschwert wurde die Umstellung im Lager dadurch, dass der Storebestand ohne Stellplatz geführt wurde und ein chaotisches Lager erst einmal etabliert werden musste.
Zudem musste für jeden Artikel die Artikelbeschreibung und Automarken-Zuordnung gemäß tecdoc ins SAP-System integriert und von dort in die E-Commerce-Kanäle weitergegeben werden.
Eine weitere Herausforderung wartete im ERP-Prozess: So wollte die Lott GmbH die Webservices seiner Lieferanten einbinden, um eine automatisierte Beschaffung zu gewährleisten und zugleich auch Geschäftspartner-Artikel in SAP Business One integrieren. Ferner sollte beim Scannerbasierten Wareneingang ein Abgleich mit noch offenen Bestellpositionen und eine automatische Zuordnung nach FIFO erfolgen.
Und zu guter Letzt traten im Rahmen des Testbetriebs Performance-Probleme auf, die durch die Umstellung auf eine 64-BitArchitektur behoben wurden.
Der Business-Nutzen
Der Bestelldatenaustausch zwischen den verschiedenen Verkaufskanälen läuft jetzt automatisiert ab und selbst die Bestellung von Nachschub organisiert sich von allein über ein intelligentes Order-Management in SAP. Die automatische Bestandsführung liefert somit einen stets aktuellen Warenbestand im System - und das fehlerfrei. Die für Amazon und Ebay so wichtigen Verfügbarkeiten kann Lott jetzt also einwandfrei ermitteln. Ferner werden durch das chaotische Lagersystem die Lagerkapazitäten nun noch besser ausgenutzt.
Der Hauptvorteil des neuen Systems lässt sich jedoch unter dem Stichwort deutliche Geschwindigkeitsvorteile in der Bestellabwicklung zusammenfassen: Der Kunde bekommt dank E-Logistik schneller seine Ware. Da schnelle Lieferzeiten heute von den Kunden erwartet werden, sind sie auch ein klarer Wettbewerbsvorteil. Und der soll in Zukunft zu mehr Umsatz führen, so die Hoffnung der Werner Lott GmbH. (rw)
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