Nicht IBM, sondern Oracle ist der neue Besitzer des Server- und Java-Spezialisten Sun Microsystems Wie der Softwarekonzern und der Serverspezialist gemeinsam mitteilten, werde Oracle 9,50 Dollar je Aktie bezahlen, so dass der Kaufpreis rund 7,4 Milliarden Dollar betrage. In dem Preis beinhaltet sind die Schulden Suns sowie die Barbestände des Server-Anbieters. Beide Unternehmen rechneten vor, der Wert der Transaktion betrage 5,6 Milliarden ohne Barbestände und Schulden von Sun.
Die Übername soll im Sommer 2009 abgeschlossen sein.
Sun werde bereits im ersten Jahr nach der Übernahme 1,5 Milliarden Dollar zum operativen Gewinn beitragen, erklärte Oracle optimistisch.
Zur Übernahme selbst erklärte Oracle, es werde mit dem Kauf von Java und dem Betriebssystems Solaris zu einem Komplettanbieter von Computersystemen. "Unser Angebot reicht von der Datenbank bis zum Desktop", warb Oracles Präsident Charles Phillips in der Telefonkonferenz zur Übernahme. Sun bietet neben Servern (Sparc) und dem Unix-Betriebssystem Solaris Speichersysteme an, ferner unter anderem die Datenbank MySQL, die Applikations-Plattform "Glasfish" sowie Virtualisierungs-, System-Management- und Office-Werkzeuge.
Mit dem Kauf Suns betritt Oracle auch das schwierige Hardware-Geschäft. Beobachter waren sich nicht sicher, ob und wenn ja, wie Oracle dieses Geschäft weiterhin entwickeln wird. Erfahrungen damit hat Oracle vor allem als langjähriger Sun-Partner gemacht.
Zu dem bei beiden Unternehmen zentralen Partnergeschäft machten Oracle und Sun noch keine Aussagen. (wl)