Rückgang des Nettogewinns
Unter dem Strich musste Oracle in den drei Monaten per Ende Februar 2010 einen Rückgang des Nettogewinns um elf Prozent auf 1,19 Milliarden Dollar (23 Cents je Aktie) hinnehmen. Zu Buche schlugen vor allem höhere Betriebs- und Neuordnungskosten. Vor Sonderposten sei allerdings, wie am Markt erwartet, ein Gewinnanstieg verzeichnet worden, und zwar auf 38 Cents je Aktie, im Vorjahresquartal waren es 35 Cents.
Die Einnahmen für neue Lizenzen, ein Indikator für künftiges Wachstum, legten um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar zu. Ohne Berücksichtigung von Sun lag das Plus noch bei zehn Prozent. Das Unternehmen habe dem deutschen Wettbewerber SAP wieder einen "großen Brocken" Marktanteil abgejagt, sagte CEO Larry Ellison. Das jüngste Quartal sei für SAP das beste im Geschäftsjahr gewesen. Doch während der Wettbewerber einen Umsatzrückgang verzeichnet habe, gehe es bei Oracle aufwärts. Hinsichtlich der Zahl der CEOs in diesem Jahr liege SAP allerdings vorne, stichelte Ellison.
Die Umsatzzunahme bei neuen Lizenzen lag am oberen Ende der im Dezember 2009 von Oracle prognostizierten Spanne - ein Zeichen dafür, dass das Schlimmste für den Konzern und auch für seine Kunden überstanden ist. Die Erholung der Wirtschaft dürfte dem US-Softwarekonzern auch in den kommenden Monaten helfen. Nachdem sich Unternehmen während der Krise mit Neuanschaffungen zurückgehalten haben und die Ausgaben für Technologie 2009 noch um neun Prozent gesunken waren, dürften sie nun um rund acht Prozent zunehmen, erwartet Forrester Research.
Die positiven Effekte haben sich bereits in den guten Ergebnissen der Hardwarehersteller wie Cisco Systems und HP widergespiegelt. Die Softwareunternehmen spüren die Erholung üblicherweise erst später, da Unternehmen zunächst Hard- und dann Software anschaffen. (Dow Jones/rw)