Nach wie vor begnügen sich nur allzu viele Firmen im Internet mit der bloßen Sammlung von Daten ihrer Webseiten-Besucher. Jene Möglichkeiten, die sich anhand einer profunden Auswertung und Analyse dieser Informationen eröffnen, bleiben hingegen häufig ungenutzt. Dabei schafft das Web ein Eldorado für Werbetreibende, das kostbare Kundeninformationen bietet, auch ohne mit dem Datenschutz in Konflikt zu geraten, wie Jan Bertil Dahms, Head of Sales beim Analyse-Anbieter etracker, bei der Branchenmesse und Konferenz DMX Austria aufzeigt.
"Das Web ist nicht anonym", sagt Dahms. Es liefert kleinen Webseitenbetreibern genauso wie Großkonzernen eine Fülle an Daten über die potenziellen Kunden. Darüber können die Anbieter mit ihnen in Dialog treten. Bisher haben Unternehmen die Informationen über User in den meisten Fällen lediglich erhoben und nicht weiterverwertet oder interpretiert. Dabei lassen sich dem Fachmann zufolge anhand einfacher Methoden die relevanten Informationen über den Konsumenten aus dem Internet ziehen, um etwa die Usability des eigenen Web-Auftritts zu erhöhen.
Mensch im Mittelpunkt
Der Mensch rückt in den Mittelpunkt von Online-Kommunikation und Marketing - nicht das Produkt. "Besucher müssen sich auf einer Seite wohl fühlen, sich geborgen fühlen", meint Dahms. Ein Vorteil für die User im Internet ist, jederzeit aussteigen zu können. Die Anbieter wissen jedoch meist nicht, warum das passiert. Anhand von Tracking-Methoden lässt sich das Online-Verhalten der Anwender bis hin zu den Mauszeiger-Bewegungen auf einer Website aber beobachten, um Rückschlüsse auf das eigene Angebot zu ziehen und die eigene Zielgruppe zu verstehen. So ermöglicht eine Analyse etwa, Unklarheiten beim Ausfüllen von Web-Formularen zu vermeiden.
"Jedes Feedback ist Gold wert", verdeutlicht der Experte. So erhalten die Anbieter Informationen von ihren Kunden. Um daran zu gelangen, reichen die Möglichkeiten der Marketer etwa von einfachen Feedback-Buttons über die passive User-Beobachtung bis hin zur aktiven Besucherbefragung. Selbst wenn Umfragen nicht vollständig ausgefüllt werden, erhält das Unternehmen Antworten vom Kunden. (pte/rw)