O2, der derzeit kleinste Mobilfunkbetreiber Deutschland, will bis Ende 2009 ein eigenes Handy-Netz bauen. Mit dem Aufbau seines Netzes hat die Telefonica-Tochter den chinesischen Netzausrüster Huawei beauftragt - und nicht den bisherigen Partner Nokia Siemens Network (NSN) oder den Weltmarktführer Ericsson.
Huawei werde mehr als 8.000 Basisstationen für GSM und UMTS austauschen oder neu bauen.
Entsprechend erfreut sagte Wei Peng, Geschäftsführer von Huawei Technologies in Deutschland: "Die Zusammenarbeit mit O2 in Deutschland ist ein Meilenstein für Huawei." Von O2 war unter anderem zu erfahren, dass der Preis für die Wahl Huaweis ausschlaggebend war. Huawei arbeite zu sehr attraktiven Preisen, sagte der O2-Deutschland-Chef Jaime Smith. Zahlen nannte er nicht.
Geplant sei, "die bundesweite UMTS-Versorgung auf 60 Prozent zu erhöhen", des Weiteren, das HSDPA-Netz (High Speed Downlink Packet Access) zu erweitern und HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) zu implementieren. Am Ende soll die flächendeckende , nahezu hundertprozentige GSM-Netzabdeckung von O2 in Deutschland stehen und das Angebot diverser Datendienste ermöglichen. Die Muttergesellschaft Telfonica lässt sich den Ausbau ihres Deutschlandgeschäfts von 2007 bis 2010 rund 3,5 Milliarden Euro kosten.
Marktforschers Dell'Oro zufolge haben die beiden chinesischen Netzausrüster Huawei und ZTE seit ihrem Marktauftritt im Jahr 2005 für einen bemerkenswerten Preisverfall im Telekommunikationsmarkt gesorgt. Huawei ist mittlerweile der fünftgrößte Anbieter. Die Chinesen haben Größen wie Motorola hinter sich gelassen. Im Segment Wideband CDMA (WCDMA; Code Division Multiple Access,), ein Signalisierungsverfahren, das bei UMTS eingesetzt wird, ist Huawei bereits drittgrößter Anbieter. (wl)