Personelle Konsequenzen
Wird es zu Entlassungen im Zuge der Fusion kommen?
Dressen: Unsere Standorte bleiben erhalten, sowohl die Logistik als auch die Verwaltungsstandorte. Nach und nach werden wir die Geschäftsfelder auf die einzelnen Standorte konzentrieren. Mittelfristig wird es Umgruppierungen geben, doch ein Personalabbau steht dabei nicht im Vordergrund. Warum sollen wir Leute entlassen, die wir dringend benötigen?
Das wurde bei NT plus auch gesagt. Am Ende musste über die Hälfte der Belegschaft gehen.
Dressen: NT plus kann man nicht mit Also oder Actebis vergleichen. NT plus musste restrukturiert werden, der Personalabbau war notwendig. Also und Actebis arbeiten seit Jahren profitabel. Das ist eine ganz andere Situation.
Und wie sieht es in der Führungsebene aus? Es gibt ja mit Uwe Neumeier, Roland Franze und Dieter Hahn sowie anderen Managern doch einige prominente Abgänge. Werden wir noch weitere Namen hören?
Dressen: Das ist eine klare Geschichte. Wenn man zwei Unternehmen zusammenführt, braucht man nicht mehr alle Führungskräfte. Die Führungsebene zu verschlanken war der richtige Schritt, der jetzt aber abgeschlossen ist. Die Maßnahme ist beendet.
Haben Sie aufseiten der Händler und Hersteller Zurückhaltung gespürt, weil es ja doch eine gewisse Verunsicherung gab, wie es mit Also-Actebis weitergeht?
Dressen: Nein. Wir sehen das an den aktuellen Umsatzverläufen. Der Januar ist gut gelaufen, und dem Februar sehen wir optimistisch entgegen. Es gab bisher keine großen Ausschläge in eine Richtung.
In der Branche vermutet man aber, dass mit einer gewissen Verunsicherung und Zurückhaltung gerechnet und deshalb konservativ geplant wurde.
Dressen: Das kann ich nicht bestätigen. Wir haben keine konservative Planung.
Wo sehen Sie denn noch die größten Baustellen im laufenden Jahr?
Dressen: Die erste Herausforderung, ein gemeinsames Management, haben wir gemeistert. Nun arbeiten wir an der Organisation der Business Units. Der nächste große Schritt ist dann die Einführung unserer gemeinsamen IT-Plattform.
Wenn Sie aus den zurückliegenden zwei Wochen ein Fazit ziehen. Worin liegen denn nun die größten Vorteile der Fusion?
Dressen: Bei Also gab es den Fokus auf wenige Hersteller und auf Kunden im mittleren und oberen Segment. Durch die Business-Unit-Struktur hat sich Also als kompetenter Know-how-Träger etabliert. Actebis hat hingegen die Stärke im SMB-Segment und bei der Breite der Hersteller. Die Kombination von Also und Actebis wird so die Stärken beider Unternehmen betonen. (awe)