Der Netzwerkspezialist Novell hat den Linux-Distributor Suse für 210 Millionen Dollar in Bar aufgekauft. IBM gab gleichzeitig bekannt, 50 Millionen Dollar in Novell zu investieren. "Mit Novell verbindet uns die Begeisterung für offene, standardisierte Lösungen", erklärt Richard Seibt, Vorstandsvorsitzender der Suse Linux AG.
Novell und IBM verhandeln derzeit Erweiterungen zu bestehenden Kooperationen, die in Kraft treten sollen, sobald die übernahme von Suse durch Novell abgeschlossen ist. Dies soll im ersten Quartal 2004 der Fall sein.
Durch die Kombination der Open Source-Expertise von Suse mit Novells Netzwerkdiensten, Sicherheitslösungen, Consulting-, Trainings- und Supporteinheiten erhalten Unternehmenskunden von Novell Linux-Lösungen für Server und Desktop aus einer Hand.
Erst im August diesen Jahres hat Novell auch den Linux-Anbieter "Ximian" übernommen. Damit bekräftigt Novell seine strategische Ausrichtung zur Unterstützung der Open Source-Entwicklungsmethode und der Linux-Entwicklergemeinde.
"Dem Wunsch der Kunden nach offenen, standardkonformen Lösungen begegnet Novell seit nunmehr vier Jahren mit einer plattformübergreifenden Produktstrategie, bei welcher Linux eine wachsende Bedeutung einnimmt", erklärt Jack Messman, Chairman und CEO von Novell.
Novell begründete sein Engagement für Linux mit der Portierung seiner Flaggschiff-Technologie "E-Directory" im Jahr 2000. Im April diesen Jahres kündigte Novell an, alle Services von "Netware" sowohl auf dem Netware- wie auch auf dem Linux-Kernel zur Verfügung zu stellen - bei voller Unterstützung durch Novells weltweiten, technischen Support.
Novell wird künftig nicht nur Linux-Services bietet, sondern auch die zu Grunde liegende Suse-Linux-Plattform verbreiten. Novell bekenne sich klar zu offenen Standards und arbeitee aktiv an der Weiterentwicklung zentraler Open Source-Projekte wie dem Linux-Kernel, XFree86, ReiserFS, KDE, GNOME und Mono mit. (hei)