Ultimatives Tempo zum monströsen Preis

Notebook HP Omen 17 im Test

02.02.2023
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Weihnachten ist vorbei. Doch das HP Omen 17 erfüllt im Test trotzdem alle Gamer-Wünsche - sofern es der Kontostand zulässt.
Foto: Thomas Rau

Auf einen Blick

Pro

  • Top-Spiele-Leistung

  • große SSD

  • unterstützt Advanced Optimus

  • umfangreiche Einstellungen für RGB-Effekte

  • Mechanische Tastatur mit optischen Switches

Kontra

  • sehr teuer

  • Lüfter unter Last sehr laut

  • kein 2,5-GBit-LAN

  • Bildqualität nicht herausragend

Fazit

Beim HP Omen 17 geht es um Tempo, Tempo, Tempo. Diesen Anspruch an hohe Spiele- und Rechenleistung erfüllt der große Gaming-Laptop voll und ganz: In WQHD bietet er genug Performance für alle Spiele bei maximale Einstellungen. Wer bei einem Preis von rund 4000 Euro außer Top-Geschwindigkeit auch Höchstleistung in anderen Kriterien erwartet, wie bei der Displayqualität, wird vom Omen 17 enttäuscht.

Preis beim Test

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HP Omen 17: Auszeichnung für herausragendes Tempo
HP Omen 17: Auszeichnung für herausragendes Tempo
Foto: Thomas Rau

Das Super-High-End-Gaming-Notebook mit 17,3-Zoll-Bildschirm kostet in der getesteten Top-Ausstattung rund 4000 Euro. Dafür packt HP die derzeit konkurrenzlos schnellsten Komponenten ins Gehäuse: Eine Geforce RTX 3080 Ti mit einer TGP von 175 Watt (inklusive Dynamic Boost) und 16 GB GDDR6 sowie Intels Top-Laptop-CPU, den Core i9-12900HX mit 16 Kernen (8 P-Cores, 8 E-Cores) und freiem Multiplikator zum Übertakten.

Angesichts der versammelten Leistung bietet das Omen 17 ein sehr zurückhaltendes Design, selbst auf große Lüfteröffnungen verzichtet HP - bei Top-Gaming-Notebooks üblicherweise ein von Herstellern gern genutztes Designelement, um die hohe Leistung sichtbar zu machen.

Das HP-Notebook sitzt in einem schwarzen Kunststoff-Gehäuse mit Metall-Palmrest, für farbliche Abwechslung sorgen lediglich das blau-lila glänzende Omen-Logo und der Schriftzug auf dem Deckel. Das kantige Design bei Ecken und Seiten gibt aber einen Hinweis auf die verpackte Leistung, an der spätestens nach einem Blick auf das riesige, rechteckige Netzteil mit 330 Watt kein Zweifel mehr bestehen sollte: Es wiegt mit knapp 1,3 Kilogramm so viel wie ein Ultrabook.

Von außen weist lediglich das Omen-Logo darauf hin, dass der große Laptops ein Spiele-Notebook ist.
Von außen weist lediglich das Omen-Logo darauf hin, dass der große Laptops ein Spiele-Notebook ist.
Foto: Thomas Rau

Für Spiele-Einstellungen und Hardware-Tuning installiert HP den Omen Gaming Hub, der im Test mit langen Ladezeiten nervt. Über diese Oberfläche wechseln Sie zwischen den Leistungsmodi "Ausgeglichen" und "Leistung", die wir für alle Tempo-Benchmarks aktiviert haben, regeln die Lüftersteuerung und erlaubt das Undervolting der CPU-Spannung.

Außerdem bietet der Gaming Hub zahlreiche Möglichkeiten für Grafikeffekte auf der Tastatur: Unter anderem lassen sich vordefinierte Beleuchtungs-Zonen für bestimmte Spiele-Genres aktivieren, die für deren Bedienung wichtige Tasten erhellen. Wer RGB-Tuning mit mehr Aufwand betreiben möchte, darf pro Taste Farbeffekte einstellen oder sich die zusätzliche Software Omen Light Studio mit erweiterten Einstellungen installieren.

Das HP Omen 17 beherrscht außerdem "Advanced Optimus": Diese Nvidia-Technik erlaubt das Umschalten der Displayverbindung zwischen GPU und interner Grafik ohne den dafür normalerweise notwendigen Neustart. Als weitere Grafikeinstellungen stehen "Hybrid" und "Discrete" zur Verfügung: Erstere ist die übliche Standardeinstellung, bei der abhängig von der angeforderte Grafikleistung entweder die GPU oder die CPU-Grafik aktiv ist, bei letzterer übernimmt immer die Nvidia-GPU.

Test Grafikleistung

Bei den Spiele-Tests erfüllt das Omen 17 sein Leistungsversprechen komplett: Es ist das schnellste Gaming-Notebook, das wir bislang im Test hatten.

Je höher die Leistungsanforderungen an die GPU, umso mehr kann sich die RTX 3080 Ti im Omen 17 von der Konkurrenz absetzen: Im 3D Mark ist sie im WQHD-Test von Fire Strike kaum schneller als eine RTX 3080 und eine RTX 3070 Ti mit 150 Watt TGP.

Doch im Time-Spy-Test hängt sie eine RTX 3080 um knapp zehn Prozent ab, eine RTX 3070 Ti um rund 15 Prozent. Beim Raytracing vergrößert sich der Abstand dann noch einmal um rund drei Prozent, wie der Test Port Royal belegt.

Auch in den Spiele-Benchmarks zeigt sich das Omen 17 in WQHD-Auflösung allen Anforderungen gewachsen: Zum Beispiel liefert es in Shadow of the Tomb Raider selbst bei maximalen Einstellungen (Grafikdetails Ultra plus Raytracing-Schattenqualität Ultra) spielbare 73 fps.

Damit ist das Omen 17 in diesem Test mehr als 10fps schneller als ein Notebook mit RTX 3070 Ti. Im Durchschnitt liegt es in den Spiele-Tests rund 25 fps vor dieser GPU.

Fürs Laptop-Gaming in WQHD ist eine RTX 3080 Ti daher die optimale Lösung. Im Test liegt das Omen 17 lediglich bei Dirt 5 mit Ultra-Details und Raytracing unter 50 fps. Wer auf die höhere Auflösung verzichten kann, dem genügt für Full-HD eine RTX 3070 Ti, die sogar höhere Frameraten liefert als die RTX 3080 Ti in WQHD.

Zu dieser Top-Leistung trägt auch die Intel-CPU bei. Das zeigt der Vergleich mit Notebooks, in denen ebenfalls eine RTX 3080 Ti sitzt, aber ein schwächerer Prozessor wie der Core i7-12700H: Die liegen in den Spiele-Tests bei WQHD-Auflösung rund 20 Prozent hinter dem Omen 17.

HP Omen 17: Anschlüsse auf der rechten Seite
HP Omen 17: Anschlüsse auf der rechten Seite
Foto: Thomas Rau

Test CPU-Leistung

Mit 8 Performance-Cores besitzt der Core i9-12900HX zwei leistungsstarke Kerne mehr als der Core i9-12900H oder der Core i7-12700H. Im Omen 17 kann er sich zudem bis 115 Watt dauerhaft genehmigen (PL1) und in der Spitze 135 Watt (PL2).

Damit setzt sich das HP-Notebook im CPU-Test Cinebench R23 um 11 Prozent vor ein Notebook mit Core i9-12900H und um mehr als 20 Prozent vor einen Gaming-Laptop mit Core 7-12700H. Verglichen mit einem AMD Ryzen 9 6900HS wie er in schlankeren Gaming-Notebooks zu finden ist, liegt der Vorsprung bei über 50 Prozent.

Test Systemleistung

Auch für rechenintensive Anwendungen abseits von Spielen ist das Omen 17 geeignet, zumal es 32 GB DDR5-RAM mitbringt.

Beim Rendering oder der Videobearbeitung ist es zwischen 60 und 30 Prozent leistungsfähiger als ein Kreator-Notebook mit Core i7-12700H und RTX 3050 - das allerdings auch weniger als die Hälfte kostet. Im Vergleich zu Gaming-Notebooks für rund 2000 Euro mit RTX 3070 Ti zeigen sich aber im PC Mark 10 kaum Unterschiede.

Im aktuelleren Sysmark 25 schrumpft der Leistungsvorsprung des Omen 17 beim Test mit Kreativ-Anwendungen wie Lightroom, Premiere und Photoshop auf unter 10 Prozent und fällt im Gesamtergebnis, das auch Office-Programme umfasst, noch geringer aus.

Die Investition in die Top-Komponenten des Omen 17 lohnt sich daher nur, wenn Sie mit dem Laptop überwiegend spielen.

HP Omen 17: Anschlüsse auf der linken Seite
HP Omen 17: Anschlüsse auf der linken Seite
Foto: Thomas Rau

Test Ausstattung

Beim Tempo bleiben mit dem Omen 17 keine Wünsche offen, für die anderen Testergebnisse gilt das nicht unbedingt, denn hier unterscheidet sich der sehr teure HP-Laptops Omen 17 kaum von Gaming-Notebooks, die rund 2000 Euro oder weniger kosten.

Das Ausstattungs-Highlight ist die große NVMe-SSD PM9A1 von Samsung mit 2 TB. Ihr Vorteil ist die große Kapazität, denn bei den Tempo-Tests ist sie nicht schneller als ihre 1-TB-Brüder, die sich in vielen High-End-Spiele-Laptops finden.

Bei den Anschlüssen bietet das Omen 17 dieselbe Ausstattung wie das kleinere und dünnere Omen 16 - darunter drei Typ-A-USB-Ports (links mit 10 Gpbs, rechts mit 5 GBps), und einmal Typ-C mit Thunderbolt 4. Der reicht aber auch, denn Sie müssen ihn weder für Strom noch für den Displayanschluss nutzen, weil das Omen 17 für externe Monitore einen HDMI-2.1- sowie einen Mini-Displayportausgang bietet.

Enttäuschen allerdings, dass der Ethernet-Port nur mit Gigabit-Tempo arbeitet - viele High-End-Notebooks fürs Gaming haben einen 2,5-Gbit-Anschluss.

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