1.000 Jobs weg

Nokia Siemens Networks schließt Service-Tochter

06.12.2012

Mobiles Breitbandgeschäft

Rodler kündigte an, nun rasch mit den Arbeitnehmervertretern zu sprechen, "um die Situation für ihre Mitarbeiter zu klären". Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder appellierte an NSN und den früheren Eigentümer Telekom, die Beschäftigten nicht "für unternehmerische Fehlentscheidungen der Vergangenheit büßen zu lassen". Die Schließung sei völlig inakzeptabel. Die Unternehmen müssten den betroffenen Arbeitnehmern eine Perspektive bieten. NSN will sich hingegen nach dem Umbau auf das mobile Breitbandgeschäft konzentrieren, das Festnetzgeschäft spielt keine Rolle mehr.

Die IG Metall demonstrierte in München lautstark mit 250 Mitarbeitern des Standorts im baden-württembergischen Bruchsal gegen die geplante Schließung des Werkes. Dort soll bis Ende 2014 Schluss sein. Zugleich kündigte NSN an, seine Kundendienstsparte Business Support Systems mit 1.200 Mitarbeitern an den kanadischen IT-Spezialist Redknee zu verkaufen. Am Montag hatte der zu gleichen Teilen dem krisengeschüttelten Handyriesen Nokia und Siemens gehörende Konzern mitgeteilt, seine Glasfasersparte mit rund 1.900 Mitarbeitern an den Investor Marlin Equity Partners zu verkaufen.

NSN schreibt seit Gründung 2007 nur Verluste. Zum Jahresbeginn verordnete sich das Unternehmen einen harten Sanierungskurs. Dazu gehört auch der Abbau von 17.000 der weltweit 74.000 Arbeitsplätze. In München werden nach monatelangen Protesten gegen die Schließungspläne nur 1.600 von 3.600 Stellen gestrichen. NSN hatte öfter die Nokia-Quartalszahlen mit Verlusten verhagelt. Dem Konzern machen eine schwache Nachfrage nach Telekommunikationsausrüstung und die Konkurrenz durch günstige Anbieter aus China zu schaffen. (dpa/rw)

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