5G-Use-Cases bei Mercedes
Dass es sich dabei nicht nur um theoretische Gedankenspiele handelt zeigt etwa Mercedes-Benz im Werk Sindelfingen mit der "Factory 56": Als Autofabrik der Zukunft soll diese durchgängig digital und flexibel sein. Dabei sind Maschinen und Anlagen miteinander vernetzt. Ausgewählte Montageanlagen und die Fördertechnik werden Internet of Things-fähig. Der Einsatz des leistungsstarken 5G-Mobilfunknetzes soll in der Factory 56 erstmals in Pilotanwendungen in der Montage getestet werden. Für die neue Funktechnik haben die Stuttgarter Autobauer dabei gleich eine Vielzahl an Use-Cases identifiziert (siehe Grafik).
Auf 5G in der Fertigung setzt künftig auch Maschinenbauer Trumpf. Das Unternehmen, das schon 20.000 connected machines zählt, will darüber einen virtuellen Online-Support via Tablet offerieren. Per 5G, so heißt es bei Trumpf, ließen sich Szenarien verwirklichen, bei denen ein sicherer Remote Service realisierbar ist, bei dem der Anwender die Hoheit über die Maschinen behält.
Apropos Maschinen und ihre Sensorik: Mit den 5G-Netzen und ihren neuen Features lässt sich auch die rasant steigende Zahl an IoT-Sensoren besser mit Connectivity versorgen. Zudem sieht Nokia hier ein neues Business-Feld, das die Finnen mit einem IoT Enablement Service unter der Bezeichnung Nokia Worldwide IoT Network Grid (WING) adressieren.
Um wie in der Anfangszeit von IoT im Industrieumfeld einen Hickhack um verschiedene Standards und Implementierung bei 5G zu vermeiden, bemühen sich Organisationen wie die IC4F (Industrial Communication for Factories) um eine Industrial Reference Architecture (iRefA), das in der 5G-Welt den Aufbau einer Distributed Industrial Cloud mit verschiedenen Architecture Building Blocks definiert.
Nokia streicht über 500 Stellen in Deutschland
Auch wenn Wolfgang Hackenberg, Geschäftsführer der Nokia Solutions and Networks GmbH 6 Co. KG, lobt, "wir machen gute Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie, leistungsstarke End-to-End-Netze zu errichten, neue Branchen und Unternehmenssegmente zu erschließen und ein eigenständiges Softwaregeschäft aufzubauen", hat die Company nach wie vor ein Kostenproblem.
Um langfristig wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zu etablieren, will das Unternehme bis Ende 2020 seine Kosten um 700 Millionen Euro reduzieren. Dazu sollen in Deutschland rund 520 Stellen gestrichen werden. Wie es heißt, betrifft der geplante Stellenabbau alle Nokia-Geschäftsbereiche, -Funktionen und -Standorte in Deutschland.