Review

Nokia G42 5G im Test – selbst reparierbar

Christoph Hoffmann schreibt seit mehr als 25 Jahren als freier IT-Fachjournalist zu Themen rund um Windows, Software, Apps, Tablets, Smartphones, Gadgets und Verbrauchertipps.

Chris Martin testet seit 2012 Home Entertainment, Telefone, Laptops, Tablets und mehr für die Foundry-Marke Tech Advisor. Er ist auf Audio spezialisiert, deckt aber auch eine Reihe von anderen Themen ab.

Das G42 von Nokia ist auf den ersten Blick ein unscheinbares Budget-Smartphone. Aber es hat weit mehr zu bieten und macht sich um das Thema Nachhaltigkeit verdient. Viele Teile können Sie selbst einfach und kostengünstig austauschen.
Foto: Ian Evenden / Foundry

Auf einen Blick

Pro

  • Leicht reparierbar

  • Günstiger Preis

  • Gute Leistung

  • 5G-Unterstützung

Kontra

  • Zeitlich knapp limitierte OS-Updates

  • Nur 720p-Bildschirm

Fazit

Das Nokia G42 ist ein günstiges 5G-Smartphone, das Nutzer besonders leicht selbst reparieren können. Aber das Handy ist auch ein guter Performer, sieht in Violett super aus und bietet ein vernünftiges Kamerasystem – solange man es bei gutem Licht benutzt. Zu einem günstigen Preis wird das Nokia G42 mit seiner Leistung in der Mittelklasse zu einer verlockenden Kaufempfehlung. Allerdings bleiben Fragen hinsichtlich der Langlebigkeit und tatsächlichen Nutzungsdauer.

Was sonst einfach nur ein unauffälliges, preiswertes Smartphone von Nokia wäre, wird durch seine Reparierbarkeit erst richtig interessant. Mit den von iFixit zur Verfügung gestellten Werkzeugen und Teilen können Sie das Gehäuse vom neuen Nokia G42 öffnen und etwa Bildschirm, Akku und Ladeanschluss austauschen.

Damit reagiert Nokia auf die neuen europäischen Gesetze mit dem Recht auf Reparatur. Das Schwestermodell G22 ist günstiger, aber weniger leistungsfähig.

Design & Verarbeitung

  • Kräftige Farben auf der Rückseite

  • Kompaktes Design

  • Fummelige Teile

Das Smartphone zeichnet sich vor allem durch seine auffällige violettfarbene Rückseite aus, die sich kaum unter einer Hülle verstecken lässt. Es sind auch graue und rosafarbene Varianten erhältlich, aber keine von beiden kommt an den satten Farbton des lilafarbenen Modells heran.

Der Akku, der Ladeanschluss und der Bildschirm können bei einem Defekt ausgetauscht werden. Das macht dieses Handy zu einem idealen Gerät für alle, die es gerne stärker beanspruchen.

Von vorn sieht das Smartphone natürlich genauso aus wie jedes andere Android-Handy. Es gibt keine Home-Taste und nur eine kleine Frontkamera, die das nahtlose Schwarz des Gorilla-Glas-Bildschirms durchbricht.

Eine Naht der wichtigeren Art befindet sich an der Gehäuseseite. Mit dem richtigen Werkzeug - unserem Testgerät lag ein Werkzeugsatz von iFixIt mit Schraubendreher, Pinzette, Saugnapf, Spachtel und anderen Utensilien bei - kann man das Kunststoffgehäuse über das SIM-Fach öffnen und bestimmte Teile austauschen.

Dazu gehören Akku, Ladeanschluss und Bildschirm. Das macht dieses Smartphone zu einem idealen Gerät für alle, die keine Angst vor elektronischen Spielereien haben.

Foto: Ian Evenden / Foundry

Um das Gehäuse zu öffnen und es für den Austausch von Teilen vorzubereiten, müssen Sie eine Menge Schrauben und Clips lösen. Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es ist nicht ganz einfach, mit dem Öffnungswerkzeug um die Ecken herumzukommen. Und beim Herausnehmen des Akkus besteht Brandgefahr, sofern man in die falsche Stelle sticht. Die 3,8-mm-Schrauben sind so winzig, dass man sie leicht verlieren kann - von denen muss man ganze 10 Stück lösen, um an das Akkukabel zu gelangen.

Die Rückseite des Handys können Sie nach dem Lösen der Clips leicht abnehmen. Aber Achtung: Der in der Einschalttaste untergebrachte Fingerabdruckleser ist mit einem Flachbandkabel am Gehäuse befestigt, das wiederum mit einer kleinen Schraube fixiert ist. Falls Sie dieses Kabel abreißen, ist Ihr Tag mit Sicherheit ruiniert.

Gut: Es gibt verständliche Anleitungen auf der iFixit-Website.

Mit 193 Gramm ist das Nolia G42 recht schwer und hat (wie zu erwarten) keine IP-Staub- oder Wasserdichtigkeitsklasse.

Display & Lautsprecher

  • IPS-Bildschirm

  • 90 Hz Bildwiederholfrequenz

  • Nur 720p-Auflösung

Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,5 Zoll hat das Nokia G42 eine angenehme Größe, die für die meisten Nutzer eine einhändige Bedienung halbwegs möglich machen sollte.

Eine Auflösung von 720p ist wirklich die niedrigste, die man heutzutage in einem Handy haben möchte. Full-HD (1080p) wäre natürlich besser, führt aber zu einer kürzeren Akkulaufzeit.

Die maximale Bildwiederholfrequenz von 90 Hertz trägt dazu bei, dass das Bild beim Scrollen flüssig bleibt. Das größte Problem des Bildschirms ist die mangelnde Helligkeit. Ich erwarte nicht, dass ein IPS-Panel mit den neuesten AMOLED-Bildschirmen mithalten kann, aber helles Sonnenlicht ist kein Freund des Nokia G42.

An der Unterseite des Gehäuses gibt es einen einzigen Lautsprecher, der für Videotelefonie auf jeden Fall ausreichen sollte. Für Videostreaming oder zum Musikhören sollten Sie lieber in gute Kopfhörer investieren, denn dafür ist der eingebaute Lautsprecher nicht gut genug.

Eines der Highlights auf dem Datenblatt ist die 5G-Unterstützung, was selbst im oberen Preissegment nicht selbstverständlich ist.

Technische Daten & Leistung

  • Sechs-Kern-Prozessor

  • Gute Leistung im unteren bis mittleren Bereich

  • Nicht für Spiele geeignet

Das Nokia G42 ist in Sachen Leistung im unteren Mittelfeld angesiedelt. Der eingesetzte Chipsatz Snapdragon 480+ kann nicht mit Snapdragon 7-Handys wie dem Honor 90 (zum Test) mithalten. In der Geekbench-Rangliste liegt das G42 600 Punkte hinter dem Google Pixel 7a (zum Test) zurück.

Foto: Ian Evenden / Foundry

Allerdings kostet das G42 weniger als die Hälfte vom Google-Smartphone. Es entspricht in etwa dem ähnlich benannten Moto G62 (zum Test) aus dem letzten Jahr. Das ist nicht weiter verwunderlich, da das Moto den gleichen Prozessor wie das Nokia verwendet.

Das G42 gewinnt jedoch in puncto Reparierbarkeit. Mit einem Fingerabdrucksensor im Bildschirm und nicht in der Einschalttaste hat das Motorola-Handy nicht die gleichen Möglichkeiten, wenn das Display gesprungen ist.

Ansonsten gibt es an der Leistung des G42 im täglichen Gebrauch wenig zu meckern. Es ist kein Handy, das gut auf die neuesten 3D-Android-Spiele reagieren wird. Es spricht aber nichts gegen etwas weniger intensive Games, die Sie auf dem Nokia G42 zocken können.

Der Wechsel zwischen Apps geht reibungslos vonstatten, auch wenn das Laden bei der ersten Verwendung einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Bei der Nutzung der Google Fotos-App zum Markieren und Bearbeiten von Bildern gab es kaum Verzögerungen.

Eines der technischen Highlights ist die 5G-Unterstützung, was selbst im oberen Smartphone-Preissegment nicht selbstverständlich ist. Außerdem gibt es ordentliche 6 GB RAM und 128 GB internen Speicherplatz sowie einen Micro-SD-Kartensteckplatz.

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