Cloud rückt Integration wieder ins Blickfeld
Unternehmen, die Prozesse in die Cloud legen, verlagern damit auch die Verantwortung für den Betrieb ihrer IT an den Anbieter. Jeder Berater sollte verstanden haben, welche Änderungen der Verantwortlichkeiten die Einführung einer Cloud-Lösung mit sich bringt, so der Tenor in den SAP-Beratungsunternehmen. "Durch die Cloud wird die Integration wieder zum Kernthema und zwar auf allen Ebenen: Daten, Applikationen und Prozesse", ergänzt Gregor Stöckler: "Wir sehen wieder eine Bewegung weg vom Ansatz Best of Suite hin zu Best of Breed. Heute muss man sich mit kleinen und kleinsten Nischenanbietern auseinandersetzen, die Teile der Wertschöpfungskette abdecken und durch Agilität und Innovation große Player ausstechen." Dies verlange jedem Berater ein Verständnis der Lösungsansätze ab und stelle ihn vor neue Herausforderungen, wie etwa beim immer komplexer werdenden Themenfeld Sicherheit.
Anforderungen wandeln sich häufiger
"SAP-Berater müssen verstehen, dass sich durch HANA und Cloud ganz neue Möglichkeiten für Prozesse ergeben, wie die aktuellen Megatrends zeigen: Big Data, Mobile, Internet of Things oder Social-Media-Integration. Die Schnelligkeit und Agilität der Märkte verlangen schließlich von den Unternehmen, auch ihre Anforderungen an Prozesse immer wieder zu hinterfragen", betont Henrik Hausen, der Geschäftsführer des auf das Cloud ERP-System SAP Business ByDesign spezialisierten Beratungsunternehmens all4cloud: "Kunden zwingen dem Lieferanten zum Teil Prozesse auf, manchmal organisatorisch, manchmal nur technisch."
SAP-Berater können Kunden dabei unterstützen, die sich ändernde Technologie so einzusetzen, dass die Anpassung an die sich schnell wandelnden Anforderungen gelingen kann. Wie Hausen betont, müssen alle Parteien heute viel besser informiert sein, welche Anforderungen entstehen und wie diese schnell und günstig umzusetzen sind.
Prozesse lassen sich durch HANA und Cloud-Technologien flexibler als bisher gestalten, darauf weist Sebastian Rahm von Hays hin. Dies eröffne SAP-Beratern die Möglichkeit, nicht nur einzelne Prozesse zu hinterfragen, sondern Anregungen zur Modellierung ganz neuer Prozesse zu geben, die das Geschäftsfeld an sich beeinflussen. In diese Richtung argumentiert auch Karina Weirich von Realtech: Der Trend, SAP Best Practices einzusetzen, um damit Budget für Innovationen freizumachen, erfordere auch ein Umdenken in der Beratung, weg vom Bodyleasing hin zu Prozessberatung.
Mehr hybride Szenarien
Mit SAP HANA- und Cloud-Szenarien wird erstmals auch die Tür für reine Cloud-, aber auch hybride Szenarien in den Unternehmen geöffnet, die bis jetzt ihre Systeme traditionell onpremise betrieben haben, sagt Weirich von Realtech: "Damit verändern sich auch die Anforderungen an die Beratungshäuser, denn diese müssen mehr Unterstützung bei der Auswahl der Sourcing-Szenarien sowie bei den Serviceprozessen bieten." In der Regel werde der Kunde nicht auf der "grünen Wiese" beginnen, sondern eine bestehende Landschaft umbauen, so dass Teamfähigkeit und ein gutes Verständnis der Abläufe unverändert wichtig bleiben, so Weirich. SAP HANA S/4 Finance und Logistics lassen sich nur bei guten Branchenkenntnissen professionell beherrschen.
SAP-Berater sollten sich im Klaren darüber sein, dass die Auslagerung der Verantwortung für den IT-Betrieb auch Folgen im Kundenunternehmen hat - bei den internen IT-Mitarbeitern könne diese Verlagerung zu Befürchtungen führen, sie würden im Unternehmen nicht mehr gebraucht, erläutert Karsten Kötter von cbs. Dabei wolle das IT-Management der Unternehmen den Mitarbeitern der eigenen IT-Abteilung häufig strategischere Aufgaben übertragen, jedoch werde dies nicht immer gut genug kommuniziert, so der Tenor im Markt. SAP-Berater müssen diesen Hintergrund kennen, um angemessen agieren zu können.
- Was Unternehmensberater verdienen ...
... hat der Bund Deutscher Unternehmensberater (BDU) in einer aktuellen Studie ermittelt. - Mitarbeiter in IT-Support,
... HR oder Verwaltung stehen in Unternehmensberatungen am unteren Ende der Einkommensskala. Sie verdienen durchschnittlich ... - ... brutto im Jahr.
Allerdings sind im Bereich "Support Staff" die Gehälter breit gestreut: Sie bewegen sich zwischen 21.500 und 41.500 Euro im Jahr. - Wer nach dem Bachelor-Abschluss ...
... als Analyst in einer Unternehmensberatung einsteigt, kann mit durchschnittlich ... - ... für Analysten im Jahr rechnen.
Damit verdient er im Jahr etwa 7.000 Euro mehr als ein Mitarbeiter aus dem Support Staff, der nicht beratend tätig ist. - Jung-Berater mit Masterabschluss ...
... können von einem Bruttojahresgehalt von durchschnittlich ... - ... für Berater ausgehen.
Damit gehören Berater zu den Hochschulabsolventen, die überdurchschnittlich bezahlt werden. - Senior Cosultants mit einigen Jahren Berufserfahrung ...
... erhalten nur geringfügig mehr als Consultants: Das Jahreseinkommen steigt um nur 1.500 Euro und beläuft sich auf ... - ... für Senior Consultants.
- In der Hierarchiestufe "Manager" ...
... in der Unternehmensberatung kann man mit einem Jahresverdienst von ... - ... für Manager rechnen.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Manager-Gehälter in der Beratung nur um zwei Prozent gestiegen. - Senior-Manager in der Beratung ...
... sind in der Regel am Umsatz ihrer eigenen Projekte beteiligt. Das Jahresgehalt beträgt im Schnitt ... - ... für Senior Manager.
... erhält im Vergleich zum Manager 15.500 Euro mehr jährlich. - Partner sind die oberste Hierarchieebene in der Unternehmensberatung.
Sie verantworten einen Geschäftsbereich des Unternehmens und sind in der Regel Anteilseigner der Firma. - ... erhalten Partner einer Unternehmensberatung im Jahr.
Damit verdienen sie mehr als drei mal so viel wie der Bachelor-Absolvent, der als Analst beginnt.
Für SAP-Berater kann es also lohnenswert sein, sich Kenntnisse in den neuen Technologien anzueignen und die Paradigmen von SAP HANA und Cloud kennen zu lernen. HANA und andere Cloud-basierende Lösungen werden im Markt an Bedeutung gewinnen, lautet Rahms Prognose, obwohl es nicht "das HANA/Cloud Projekt" per se und nicht "den HANA/Cloud-Berater" gebe - aber SAP-Experten mit HANA- und/oder Cloud Know-how sind gesucht. Dies bestätigen die SAP-Beratungsunternehmen. Henrik Hausen von all4cloud: "Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich früh auf diese Themen zu spezialisieren."
SAP-Berater können sich nicht mehr auf ihrem bisherigen Wissen ausruhen: "Viele SAP-Experten müssen erst wieder lernen zu lernen", fordert cbs-Berater Kötter. Der Zugang zu den etablierten Open Source-Komponenten ist einfach, weil diese an Universitäten unterrichtet werden.