Gesamtsieger 2015: Noch immer Telekom
Wer auf der Teilstrecke vom Airport bis zum Münchener Westen oft und gerne das mobile Internet im Zug benutzt, kann sich derweil getrost bei allen vier Netz-Betreibern umschauen. Wer Selbiges jedoch speziell im Bereich der südwestlichen Bahnhöfe bis ganz hinaus zum Ammersee benötigt, ist mit Telekom oder Vodafone momentan noch besser bedient. Das stabilste Netz hatte auch per März 2015 noch immer die Telekom.
Last but not least sei angemerkt: Mobiles Internet im fahrenden Zug ist für die Mobilfunkanbieter eine besondere Herausforderung. Hätten wir die gleichen Messungen außerhalb der Züge stationär auf den Bahnhöfen durchgeführt, dann wären in den meisten Fällen noch weitaus bessere Messwerte heraus gekommen. Die meisten Großstadtmenschen sitzen aber sicher länger mobil surfend in den fahrenden Zügen, als draußen auf den S-Bahnhöfen.
Netz-Fortschritte von 2013 bis 2015
Vergleichen wir die Messdaten vom Mai 2013 mit jenen vom März 2015, so haben sich die Netze von E-Plus, O2 und Vodafone auf unserer Teststrecke zum Teil drastisch verbessert. Nur die Deutsche Telekom hat sich in allen drei Kriterien (Ping, Download, Upload) leicht verschlechtert, was die sich aber leisten kann, weil sie damit auch 2015 noch immer das beste Netz betreibt. Für E-Plus können wir die Verbesserungen nicht in Prozent berechnen, weil wir die grünen Düsseldorfer mangels LTE-Relevanz im Mai 2013 noch gar nicht in den Test herein genommen hatten.
O2 hat seine durchschnittliche Pingzeit auf unserer Teststrecke von superlahmen 658 auf passable 174 Millisekunden herunter bekommen. Den Download-Schnitt hat O2 um satte 510 Prozent von 2,54 auf 12,95 Mbit/s hoch gezogen. Der O2-Upload-Speed hat sich in den knapp zwei Jahren sogar um 557 Prozent von 0,87 auf 4,85 Mbit/s verbessert. Das war auch alles dringend nötig.
Die Deutsche Telekom hat sich zwischen 05-2013 und 03-2015 auf ihren wohlverdienten LTE-Lorbeeren ausgeruht, wenngleich auf einem sehr hohen Niveau: Der Ping fiel von tollen 77 auf immer noch sehr gute 96 Millisekunden, und das in der fahrenden (!) S-Bahn, wo Netzverbindungen besonders schwierig sind. Der gemittelte DL-Schnitt fiel von 25,31 auf 17,62 Mbit/s. Der UL fiel von 4,89 auf 3,26 ms herunter. Das Netz der Telekom war nonstop sehr stabil, bescherte keinen einzigen Verbindungsabriss, und fühlte sich beim mobilen Surfen schlichtweg am besten an.
Vodafone hat seine durchschnittliche Pingzeit in knapp zwei Jahren von 190 auf 98 Millisekunden herunter bekommen. Der Download-Schnitt hat derweil um 203 Prozent von 6,74 auf 13,70 Mbit/s zugelegt. Nur der Upload hat im Netz der roten Düsseldorfer marginal von 3,19 auf 2,98 Millisekunden nachgelassen. Falls die laufenden Modernisierungs-Aktivitäten der Vodafone-Netz-Experten aus der Münchener Kastenbauerstrasse in den nächsten Monaten noch weitere Verbesserungen auf die Schiene bringen sollten, muss sich die Deutsche Telekom bald etwas einfallen lassen, wenn sie den guten Ruf des besten Netzbetreibers auch weiterhin verteidigen will.
Außerdem bleibt es spannend, ob eine eventuelle Zusammenschaltung der bei Testschluss im März 2015 noch getrennten LTE-Netze von E-Plus und O2 das Siegertreppchen bald komplett verändern könnte. (mb)