Sicher und trotzdem sparsam

Netz-Outsourcing mit MPLS

13.01.2010
Von Detlev Flach

Bessere Sprachqualität

Bei einem voll vom Carrier gemanagten MPLS-VPN müssen dagegen keine weiteren Kosten für den Betrieb, die Pflege und die Instandhaltung des VPN eingeplant werden. Diese Aufgaben übernimmt der Carrier durch den netzbasierenden Ansatz in vollem Umfang, so dass der Anwender sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann.

Für voll gemanagte VPNs spricht auch die Konsolidierung der IT- und TK-Umgebung im Unternehmen. Mit Hilfe einer Sprach-Daten-Priorisierung ist es möglich, mit geeigneten TK-Anlagen auch im Business-Umfeld mit hoher Sprachqualität über ein MPLS-Netz zu telefonieren. "Knacken und Rauschen oder gar Verbindungsabbrüche sind Schnee von gestern", versichert Griesbeck.

Egal ist bei diesem Ansatz, über welchen Zugang, sei es per DSL, Leased Lines, Richt- oder Mobilfunk, die Standorte oder mobilen Mitarbeiter auf das VPN zugreifen. Außerdem benötigt kein Standort zusätzlichen Internet Access. Dieser wird zentral durch das MPLS-VPN beispielsweise vom Hauptstandort oder direkt aus dem VPN heraus zur Verfügung gestellt. Das schafft ein hohes Sicherheitsniveau: Nur ein durch eine Firewall und optional weitere, gegebenfalls mehrstufige Sicherheitsmechanismen geschützter Zugang ins öffentliche Internet sichert alle angeschlossenen Standorte gegen Angriffe von außen optimal ab.

Netzbasierende mandantenfähige TK-Anlagen, so genannte IP-Centrex-Anwendungen, ermöglichen darüber hinaus einen homogenen Auftritt aller Standorte unter einheitlichen Rufnummern. Kein Standort muss in weitere Hardware für zusätzliche Anlagen investieren.

Allerdings muss der Anwender einige Vorarbeit leisten. "Das LAN eines jeden Standorts muss natürlich über gewisse Qualitätsmerkmale verfügen, um die Leistung eines MPLS-VPN aufrechtzuerhalten", erklärt Griesbeck. Hierzu sind zwar keine Highend-Komponenten erforderlich, aber Geräte wie Router und Switches sollten Datenpakete auch innerhalb des Unternehmens nach den unterschiedlichen Anforderungen priorisiert behandeln. Dies gilt insbesondere für die Sprachübertragung über IP.

Hinzu kommen oft noch triviale Probleme mit der hauseigenen IT, wie Griesbeck an einem Beispiel veranschaulicht: "Als Kunde erwartet der Anwender von einem gemanagten MPLS-VPN zu Recht höchste Verfügbarkeit. Vor Ort sind dann zwar Server redundant aufgestellt, werden aber über eine einzige Billigsteckdose aus dem Baumarkt betrieben." Ein anderer Klassiker ist der Einsatz von Systemen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung, die zwar die Rechner abdecken, aber für Komponenten wie Router und Switches nicht bereitstehen. (Computerwoche/haf)

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