NetApp Innovation 2011

NetApp schwört Channeltreue



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Auf der "NetApp Innovation" in Berlin schwor der Hersteller seine Channelpartner auf gemeinsames Wachstum und Marktführerschaft ein. Im Gegenzug versprach das Unternehmen ewige Channeltreue.
Über 400 Partner kamen zur NetApp Innovation nach Berlin. Foto: Fotodesign Hauber
Über 400 Partner kamen zur NetApp Innovation nach Berlin. Foto: Fotodesign Hauber
Foto: Fotodesign Hauber

Über 400 Teilnehmer zählte NetApp am ersten Tag seiner Partner- und Kundenveranstaltung "Innovation", die am 22. und 23.02.2011 im Congress Center Berlin stattfand. Die Besucher waren vor allem wegen der Möglichkeit gekommen, sich mit ihren Ansprechpartnern beim Hersteller und mit den Kollegen anderer Systemhäuser und Dienstleister auszutauschen.

"Das Networking ist das Wichtigste auf so einer Veranstaltung", sagt Bernward Anders, Geschäftsführer beim langjährigen NetApp-Partner Anders & Rodewyk, "auch wenn wir manchmal mit anderen Partnern konkurrieren, ergibt sich doch immer wieder die Möglichkeit zur Zusammenarbeit."

Zusätzlichen Anreiz zur Teilnahme bot die Aufteilung in einen Partner- und einen Kundentag: "Mir gefällt das Konzept. Am zweiten Tag werden wir mit Kunden hier sein und können so sehr effizient beide Aspekte abdecken", sagt Klaus Form, Direktor Öffentliche Auftraggeber bei Computacenter.

Vor dem Networking standen jedoch die Präsentationen des Herstellers. Alexander Wallner, Area Vice President Germany, stimmte die Teilnehmer auf gute Zeiten ein: "Die deutsche Wirtschaft ist im Aufschwung, wir müssen uns keine Sorgen machen." Hype-Themen wie Virtualisierung und Cloud Computing spielten NetApp und den Partnern in die Hände: "Je mehr eine Infrastruktur verteilt und konsolidiert wird, desto wichtiger wird das Thema Hochverfügbarkeit."

Zusätzlich könne der zunehmende wirtschaftliche Druck auf die IT-Abteilungen und die IT-Infrastruktur als Türöffner dienen: "Wir wollen die Effizienz der Storage-Systeme massiv nach oben bringen. Die durchschnittliche Auslastung liegt bei 40 bis 50 Prozent - bei unseren Kunden beträgt sie 80 Prozent", sagt Wallner. Es gäbe sogar Provider unter der Kundschaft, die mit 600 oder 700 Prozent überprovisionierten.

Weiteres Einsparungspotenzial lässt sich laut NetApp mit De-Deduplizierung realisieren: "Wir haben vor Kurzem verkündet, dass wir ein Exabyte an Daten dedupliziert haben, das entspricht rund 7,5 Milliarden Dollar Ersparnis beim Kunden", rechnet Wallner vor.

Wallner betonte weiter, dass NetApp trotz einiger Zukäufe vor allem auf Eigenentwicklung setze: "Wir gebären Innovation aus uns selbst heraus". Welche Produkte gerade im Geburtskanal stecken, darüber konnten sich Partner in einer eigenen NDA-Session informieren.

Computacenter-Manager Klaus Form bewertet dieses Konzentration auf Eigengewächse positiv: "Die Integration zugekaufter Firmen kostet viel Kraft". NetApp habe zudem die richtigen Produkte zur rechten Zeit. Er bemängelt allerdings, dass die Entwicklung stark auf den amerikanischen Markt konzentriert sei. "Ich würde mir wünschen, dass Anforderungen aus Deutschland wie die Archivierung im Öffentlichen Bereich mehr Gehör fänden."

Bernward Anders stimmt ihm zu und nennt als zweites Beispiel das Metro-Cluster - ein Hochverfügbarkeits-Konzept, bei dem Daten zwischen zwei NetApp-Systemen über Entfernungen von wenigen Metern bis 100 km synchron gespiegelt werden können. Das Produkt sei ein "deutsches Baby", das dringend weiterentwickelt werden sollte: "Wir warten schon lange darauf, SAS-Shelves in Metro-Clustern anbieten zu können."

Zur Startseite