Nach vier Jahren Entwicklung: neuer IBM-Großrechner "eServer z990"

19.05.2003
Noch immer kein Schnäppchen ist der neue Mainframe „Z990", den IBM ab dem 16. Juni verkaufen wird. Kunden haben zwischen 600.000 und vier Millionen Euro zu zahlen. Dafür erhalten sie Rechner, in die Big Blue vier Jahre Entwicklungszeit, die Arbeit von 1.200 Ingenieure und rund eine Milliarde Entwicklungskosten gesteckt hat, so die Auskunft des Unternehmens. Dass IBM mit dem Saurier - Codename „T-Rex" - seine Vorherrschaft im Markt der Großrechner befestigen will, liegt auf der Hand. So gehen Analysten davon aus, dass Big Blue allein in diesem Jahr drei Milliarden Dollar mit installierten und noch zu verkaufenden Mainframes umsetzen könnte - bis zu 40 Prozent des Serverprofits soll aus diesem Segment kommen Doch die Company will mit dem Boliden auch ein Exempel für ihre lautstark propagierte „Computing on demand"-Kampagne liefern. So könnten einzelne Prozessoren je nach Workload-Bedarf zugeschaltet werden; ferner erhielten Kunden die Möglichkeit, die Rechnerkapazität nach Bedarf bei einem Service Provider, der für sie Anwendungen hostet, abzurechnen. Insofern ist eine erklärte Zielgruppe des nicht umsonst T-Rex genannten Rechners das Segment Hoster, eine weitere Service Provider. Die dritte ist traditionell im Bereich Finanzen und Banken zu finden, wo täglich gewaltige Datenmengen zu verarbeiten sind. Aber auch die Forschung und das Militär zählen zu Kunden IBMs. Ob IBM viele Mainframe-Neulinge gewinnen wird, ist unter Experten umstritten. Zwar bietet der neue Großrechner alles, was derzeit im Highend-Computing möglich ist, doch von einer „Renaissance des Mainframes" zu sprechen, wie es IBM unter Hinweis auf beispielsweise über 100 neue Mainframe-Kunden seit 2002 tut, fällt nicht leicht. Denn Big Blue profitiert in diesem Bereich seit drei Jahren vom Abschied nahezu aller Konkurrenten, etwa Hitachi, NEC oder auch Siemens, so dass große Unternehmen, die nicht auf Unix-Systeme von SUN oder HP umsteigen wollen beziehungsweise die Notwendigkeit haben, ihre Server-Landschaften übergreifend zu konsolidieren und für neue, unternehmensweite Anwendungen fit zu machen, nur der Gang nach Armonk bleibt. Der neue Bolide wird nach Angaben von IBM in vier Versionen angeboten. Damit reduziert Big Blue deutlich sein bis dato 40 Versionen umfassendes Angebot des über 4.00 mal verkauften Vorgängermodells „z900" („Freeway") und geniest, ähnlich wie bei den hauseigenen Unix-Servern vorexerziert, die Vorteile verschlankter Fertigung und eines vereinfachten Vertriebs. Die vier Modelle sollen nach und nach auf den Markt kommen, der letzte und größte Anfang 2004. Den Beginn machen die beiden Modelle „zSeries 990 Model A08" und „B16" mit acht beziehungsweise 16 aktiven Prozessoren. In ihnen arbeiten „G8"-Prozessoren, deren Leistung zwischen 400 und 450 MIPS liegen dürfte und damit um bis zu 60 Prozent schneller als die G7-Chips, die in den „Freeways" mit rund 300 MIPS arbeiten. Nach Angaben von IBM takten die 64-Bit Prozessoren mit 1,2 (Freeway: 700) Gigahertz. Der Arbeitsspeicher reicht bis zu 256 (64) GB, die I/O-Bandbreite liegt bei maximal 96 (24) GB/s. Ab Ende dieses Jahres können 32 (16) Prozessoren zu einem Single System Image zusammengefasst werden. Ferner werden bis zu 15 logische Partitionen unterstützt. Ab September wird T-Rex mit „Capacity on Demand"-Fähigkeit angeboten; dann wird Big Blue Kunden auch „Customer Initiated Upgrades" anbieten. Eine Erweiterung der Saurier auf 24 und 32 aktive Prozessoren („zSeries 990 C24" und "D32") sei für Ende Oktober geplant. Frühestens Ende nächsten Jahres sollen 48 und 64 Wege-Rechner folgen. Ein erstes Einsatzgebiet für die T-Rex hat IBM übrigens mit den hauseigenen „On demand-Rechenzentren" ausgemacht. Diese sollen „große und kleine Unternehmen" als Outsourcing-Plattformen nutzen, erklärte Jim Corgel, General Manager IBM e-business Hosting Services. (wl)

Noch immer kein Schnäppchen ist der neue Mainframe „Z990", den IBM ab dem 16. Juni verkaufen wird. Kunden haben zwischen 600.000 und vier Millionen Euro zu zahlen. Dafür erhalten sie Rechner, in die Big Blue vier Jahre Entwicklungszeit, die Arbeit von 1.200 Ingenieure und rund eine Milliarde Entwicklungskosten gesteckt hat, so die Auskunft des Unternehmens. Dass IBM mit dem Saurier - Codename „T-Rex" - seine Vorherrschaft im Markt der Großrechner befestigen will, liegt auf der Hand. So gehen Analysten davon aus, dass Big Blue allein in diesem Jahr drei Milliarden Dollar mit installierten und noch zu verkaufenden Mainframes umsetzen könnte - bis zu 40 Prozent des Serverprofits soll aus diesem Segment kommen Doch die Company will mit dem Boliden auch ein Exempel für ihre lautstark propagierte „Computing on demand"-Kampagne liefern. So könnten einzelne Prozessoren je nach Workload-Bedarf zugeschaltet werden; ferner erhielten Kunden die Möglichkeit, die Rechnerkapazität nach Bedarf bei einem Service Provider, der für sie Anwendungen hostet, abzurechnen. Insofern ist eine erklärte Zielgruppe des nicht umsonst T-Rex genannten Rechners das Segment Hoster, eine weitere Service Provider. Die dritte ist traditionell im Bereich Finanzen und Banken zu finden, wo täglich gewaltige Datenmengen zu verarbeiten sind. Aber auch die Forschung und das Militär zählen zu Kunden IBMs. Ob IBM viele Mainframe-Neulinge gewinnen wird, ist unter Experten umstritten. Zwar bietet der neue Großrechner alles, was derzeit im Highend-Computing möglich ist, doch von einer „Renaissance des Mainframes" zu sprechen, wie es IBM unter Hinweis auf beispielsweise über 100 neue Mainframe-Kunden seit 2002 tut, fällt nicht leicht. Denn Big Blue profitiert in diesem Bereich seit drei Jahren vom Abschied nahezu aller Konkurrenten, etwa Hitachi, NEC oder auch Siemens, so dass große Unternehmen, die nicht auf Unix-Systeme von SUN oder HP umsteigen wollen beziehungsweise die Notwendigkeit haben, ihre Server-Landschaften übergreifend zu konsolidieren und für neue, unternehmensweite Anwendungen fit zu machen, nur der Gang nach Armonk bleibt. Der neue Bolide wird nach Angaben von IBM in vier Versionen angeboten. Damit reduziert Big Blue deutlich sein bis dato 40 Versionen umfassendes Angebot des über 4.00 mal verkauften Vorgängermodells „z900" („Freeway") und geniest, ähnlich wie bei den hauseigenen Unix-Servern vorexerziert, die Vorteile verschlankter Fertigung und eines vereinfachten Vertriebs. Die vier Modelle sollen nach und nach auf den Markt kommen, der letzte und größte Anfang 2004. Den Beginn machen die beiden Modelle „zSeries 990 Model A08" und „B16" mit acht beziehungsweise 16 aktiven Prozessoren. In ihnen arbeiten „G8"-Prozessoren, deren Leistung zwischen 400 und 450 MIPS liegen dürfte und damit um bis zu 60 Prozent schneller als die G7-Chips, die in den „Freeways" mit rund 300 MIPS arbeiten. Nach Angaben von IBM takten die 64-Bit Prozessoren mit 1,2 (Freeway: 700) Gigahertz. Der Arbeitsspeicher reicht bis zu 256 (64) GB, die I/O-Bandbreite liegt bei maximal 96 (24) GB/s. Ab Ende dieses Jahres können 32 (16) Prozessoren zu einem Single System Image zusammengefasst werden. Ferner werden bis zu 15 logische Partitionen unterstützt. Ab September wird T-Rex mit „Capacity on Demand"-Fähigkeit angeboten; dann wird Big Blue Kunden auch „Customer Initiated Upgrades" anbieten. Eine Erweiterung der Saurier auf 24 und 32 aktive Prozessoren („zSeries 990 C24" und "D32") sei für Ende Oktober geplant. Frühestens Ende nächsten Jahres sollen 48 und 64 Wege-Rechner folgen. Ein erstes Einsatzgebiet für die T-Rex hat IBM übrigens mit den hauseigenen „On demand-Rechenzentren" ausgemacht. Diese sollen „große und kleine Unternehmen" als Outsourcing-Plattformen nutzen, erklärte Jim Corgel, General Manager IBM e-business Hosting Services. (wl)

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