GRÜNSFELD: Kostenreduzierung ist heute ein Thema, das sich durch alle Bereiche zieht. Auch unser Staat und die Gemeinden sind davon betroffen.Alle müssen Kosten sparen. In Zeiten sinkender Steuereinnahmen und wachsender Kostenblöcke sind gerade auch Gemeinden davon betroffen. Gleichzeitig wird aber auch mehr Bürgernähe und effiziente Verwaltung gefordert. Effiziente Verwaltung gelingt aber nur, wenn auf zentrale Informationen in Sekundenschnelle von jedem Arbeitsplatz aus zugegriffen werden kann. Zudem muß natürlich auch der Zugriff auf obligatorische Office-Anwendungen wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation gewährleistet sein. Genügend Argumente für die Stadtverwaltung Grünsfeld, sich für Network Centric Computing zu entscheiden. Alle Anwendungen laufen auf einem zentralen Server. Nur die Ausgabe wird an die einzelnen Terminals geschickt.
"Anfangs waren wir skeptisch, ob auch wirklich alles so einfach funktionieren würde, wie uns die Verkaufsstrategen unseres Systemhauses glauben machen wollten", gibt Reiner Himmel zu. Der Mann, der für die interne Datenverwaltung verantwortlich zeichnet, ist aber inzwischen überzeugt: "Die haben uns wirklich nicht zuviel versprochen."
Seit über zwei Jahren arbeiten die meisten Mitarbeiter der Stadtverwaltung Grünsfeld mit Windows-Terminals. "Vor allem die zentrale Systemadministration und Aufrüstmöglichkeit des Winterm-Konzeptes bringt ungeheure Vorteile" so Himmel weiter. "Außerdem kann sich der Systemadministrator bei Benutzerproblemen den Desktop des Anwenders durch die betriebssystemeigene Shadow-Funktion einfach auf den eigenen Bildschirm spiegeln. Er führt dann den Anwender Schritt für Schritt zur Problemlösung - zur Not auch von zu Hause aus. Bei
Bedarf an mehr Verarbeitungsleistung muß auch nur der Server zentral aufgerüstet werden, die Arbeitsplätze bleiben davon unberührt. Dies bedeutet eine signifikante Verringerung an Administrationsaufwand und Aufrüstkosten - ein Hauptargument für unsere Kaufentscheidung."
Für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung war die Umstellung von PCs auf Windows-Clients kein Problem. Im Gegenteil: Benutzerfreundlichkeit und einfache Bedienung des Thin-Client-Konzeptes haben allenthalben für positive Reaktionen gesorgt. Es gibt keine störenden Lüftergeräusche, und das modulare Konzept der nur zigarrenkistengroßen Terminal-Basis erlaubt den Anschluß ergonomischer Monitore. Für den Anwender am Arbeitsplatz ergibt sich durch die Beibehaltung der Windows-Benutzeroberfläche auch kein Unterschied zur gewohnten PC-Charakteristik. "Der Leistungsunterschied beim Umstieg auf die neue Terminal-Technologie war hingegen um so erstaunlicher", lobt Himmel. "Wir haben vorher teilweise noch mit vernetzten 386er PCs gearbeitet. Jetzt stellt uns der zentrale HP-LH-Server mit zwei Pentium-Prozessoren (160 MHz), 6-GB-Festplatten-Array-System und 128 MB Arbeitsspeicher seine Leistung an jedem einzelnen Arbeitsplatz zur Verfügung." Auch die Bandbreite des Token-Ring-Netzes stellt kein Problem dar. Durch effiziente Kompressionstechnik des ICA-Protokolls (Independent Computing Architecture, Windows-Präsentations-Protokoll) ergeben sich keinerlei Engpässe im Netz.
Die Integration ist inbegriffen
Ein Hauptkriterium für den Einsatz der Winterm-Technologie ist auch die problemlose Einbindung in heterogene Netzwerkstrukturen. Die offene Systemarchitektur von Windows NT unter Zuhilfenahme der Mainframe-Kommunikationssoftware Rumba ermöglicht einen reibungslosen und schnellen Anschluß an den Großrechner des kommunalen Rechenzentrums Franken in Heilbronn. Dies ist auch essentiell notwendig, weil hier viele Informationen, von der zentralen Einwohnermeldedatei über Finanz- und Personaldaten, abgerufen werden. Hier zeigt sich auch ein weiterer Vorteil des Thin-Client-Konzeptes. Zentrale Daten und Programme stehen gleichzeitig allen Anwendern in aktueller und transparenter Form zur Verfügung und sind nicht, wie bei vernetzten PCs, lokal und individuell gebunden.
Zur Umschaltung auf Microsoft Standardapplikationen, wie Word, Excel oder den lnternet-Explorer, bedarf es nur eines Tastendruckes, und der Anwender arbeitet wieder auf dem lokalen NT-Server. Das Netz wird so zur universellen Quelle für Daten und Programme und nimmt damit die erste Hürde zur zukunftsweisenden Intranet-Technologie.
Hohe Sicherheitsansprüche befriedigt
Im Verwaltungs- und Behördenbereich müssen nicht zuletzt an die Datensicherheit besonders hohe Ansprüche gestellt werden. Terminals sind vom Konzept her sehr sicher, denn es werden keine Daten lokal am Arbeitsplatz gespeichert. Sie besitzen auch keine lokalen Laufwerke und sind dadurch immun gegen Viren. Überdies schützen mehrere Paßwort-Ebenen sensible Daten vor dem Zugriff eventuell unberechtigter Benutzer und sorgen auch dafür, daß jedem Benutzer nur die für ihn aktuellen Daten und Programme zugänglich sind.
Jeder Arbeitsplatz kann so vom Systemadministrator genau angepaßt werden. Bei einem Stromausfall oder einer Unterbrechung der Verbindungsleitung wird die gerade laufende Session automatisch in einem aktiven Status gespeichert. Damit kann der jeweilige Benutzer zu einem beliebigen Zeitpunkt und - ganz gleich wo er sich gerade befindet - auch von einem beliebigen Winterm-Arbeitsplatz weiterarbeiten.
"Der einzige Nachteil der Terminal-Technologie", so Himmel, "ist die fehlende Festplatte." Doch der Kummer hält sich in Grenzen: "Dadurch können auch keine Computerspielchen auf dem Arbeitsrechner installiert werden." (abc)