Die krisengeschüttelte Siemens muss sich nun auch noch auf eine Millionenklage in Sachen Benq gefasst machen. Einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" zufolge wird der Insolvenzverwalter von Benq, Martin Prager, diese Klage vorbereiten. Es gehe um eine dreistellige Millionensumme. Prager werde am Mittwoch kommender Woche den Gläubigerausschuss über das Vorhaben informieren.
Während eine Sprecherin Pragers die Klagevorbereitung bestätigte, erklärte Siemens naheliegenderweise, die Klage sei nicht zugestellt worden. Wie üblich kommentiere man Gerüchte nicht.
Der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge steht in dem Schreiben Pragers an das Amtsgericht München, es sei eine "umfangreiche Klage" in Vorbereitung. Prager hatte in einem anfänglich erstellten Insolvenzgutachten von rund 100 Millionen Euro Forderungen gesprochen. Ihm zufolge sollen im Zusammenhang mit dem Ausgliederungsvertrag an den taiwanesischen Konzern Benq eine Reihe von Fragen offen sein, die die Bewertung des Vermögens betreffen.
Des Weiteren berichtet die SZ, Verhandlungen zwischen Prager und Siemens über eine außergerichtliche Lösung seien bislang ergebnislos geblieben.
Siemens hatte Mitte 2005 seine verlustreiche Handysparte an die deutsche Benq verkauft. Im Herbst 2006 hatte der taiwanische Mutterkonzern die Tochtergesellschaft in die Insolvenz geschickt. Davon waren mehr als 3.000 Mitarbeitern betroffen und ebenso Zulieferer. (wl)