Channel-Konferenz in LA

Microsoft-Partner melden Bedenken an

14.07.2011
Von Redakteur2 Freier

Bedenken des Channels

Die zweite Seite der Medaille lautet: Nicht alle Partner sehen sämtliche solcher Cloudankündigungen mit einem lachenden Auge. Wie CP in Gesprächen mit deutschen Partnern erfuhr, sehen viele mit der Cloud eine Gefahr auf sie zukommen. "Warum sollte Microsoft langfristig, etwa in Sachen Office 365, via Partnermodell vertreiben? Wir machen nun die Lobbyarbeit für die Cloud bei unseren Kunden, die wir momentan bezahlt bekommen, aber langfristig ist hier doch kein Platz für den Channel", meldet ein Partner aus NRW an.

Nicht von allen geliebt: Microsoft-COO Kevin Turner.
Nicht von allen geliebt: Microsoft-COO Kevin Turner.

Der Systemhauschef verweist auf die Möglichkeit für Endkunden, Office 365 ohne Probleme auch standardisiert in Anspruch zu nehmen - ohne Anpassung seitens der Partner. Ein bayrischer Reseller schlägt in gleiche Kerbe: "Wir müssen dringend die Möglichkeit von Microsoft erhalten, Dritthersteller leichter in das Cloud-Portfolio MS einzubinden, um unseren Platz in diesem Vertriebsmodell zu rechtfertigen. Hier bewegt sich seitens Microsoft wenig."

Microsoft versucht an dieser Stelle zu beruhigen, wie etwa Steve Ballmer, der bei seiner Keynote symbolhaft von 100 Prozent Partneranteil am Microsoft-Umsatz sprach.

Doch wie man die Münze auch dreht: man den Redmondern nur glauben - eine Garantie gibt es nicht. Denn was wäre etwa, wenn aus Sicht von Microsoft nicht genügend Partner in die Cloud einsteigen, und man Geschäft damit flöten gehen sieht - alleine mit Blick auf die Konkurrenz? Da scheint der Schritt zum Direktgeschäft nicht fern. Mit Kevin Turner hat der Konzern schließlich auch einen knallharten Manager zum Chief Operating Officer berufen - ein Mann der bereits bei Walmart und auch schon so manches Mal bei Microsoft kräftig durchgriff, nicht zum Gefallen aller. (aro)

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