Microsoft hat ausgewählten Journalisten auf der Entwicklermesse //build/ 2015 in San Francisco die Möglichkeit gegeben, endlich mal selbst die AR-Brille Hololens auszuprobieren, nachdem bisher nur Demos gezeigt wurden. Wir waren mit dabei und gehören somit zu den erst wenigen deutschen IT-Websites, die Hololens bereits selbst anfassen und ausprobieren durften.
Live-Präsentation unter strengen Sicherheitsauflagen
Dazu mussten wir zunächst den BUILD-Veranstaltungsort (das Moscone Center) verlassen und wurden zu einem nahe gelegenen Luxus-Hotel gebracht. Dort hatte das Hololens-Team gleich mehrere Etagen angemietet. Inklusive Sicherheitsleuten, denn Microsoft schützt alles, was mit Hololens zu tun hat, derzeit noch mit großem Sicherheitsaufwand.
Beim Betreten der ersten Hololens-Etage - dem Empfang der Hololens-Gäste - durften wir zunächst Hololens in einer Glasvitrine fotografieren. Anschließend mussten wir aber alle elektronischen Geräte in einem Schließfach verstauen. Fotografieren und Filmen war ab diesem Zeitpunkt streng verboten. Von nun an begleitete uns auch ständig eine so genannte Hololens-Botschafterin.
Kurze Einweisung und Abmessung
Es folgte die kurze Einweisung in der Nutzung von Hololens. Dabei wurden wird darüber aufgeklärt, dass sich Hololens auf drei Arten steuern lässt: Per Blick, Gesten und Sprache. Die Hololens-Kameras registrieren, wohin man blickt und es erscheint immer ein heller Punkt an der Stelle, wo die beiden Augen aktuell hinsehen.
Die wichtigste Gestenbewegung wurde uns dabei auch gleich beigebracht. Den Arm mit gekrümmten Ellenbogen knapp 18 Zentimeter vom Körper weghalten, die Hand zu einer Faust ballen, den Daumen und Zeigefinger zu einem „L“ ausstrecken und dann den Zeigefinger schnell zum Daumen führen. Damit bestätigt der Hololens-Nutzer Befehle in der AR-Welt. Das ist also quasi der Linksklick in der Hololens-Welt.
Vor der ersten Nutzung von Hololens wurde dann noch der Abstand unserer Pupillen vermessen. 67,5 spuckte das Messgerät aus. Der Wert wurde kurze später zur Justierung unserer Hololens verwendet. Nebenbei erfuhren wird, dass Hololens keinerlei Probleme mit Brillen hat und Brillenträger ihr Nasenfahrrad bei der Nutzung von Hololens also auflassen dürfen. Wir tragen keine Brille, also ist uns das eh egal.
Nach der Einweisung ging es per Fahrstuhl in die nächste Etage. Vor jeder Hoteltür standen hier Hololens-Mitarbeiter, die jeden Teilnehmer der kleinen Gruppe in Empfang nahmen und in das Hotelzimmer brachten. Auffällig: Auch auf dieser Etage hatte Microsoft mehrere bullige Sicherheitsleute postiert, die das Geschehen mit wachsamen aber auch freundlichen Augen verfolgten.
Später hakten wir dann doch noch mal nach, warum so ein Sicherheitsaufwand betrieben wird. Hat Microsoft Angst vor der Konkurrenz oder das ein Journalist mit einer Hololens durchbrennt? Als Antwort erhielten wir nur ein Lächeln von unserer Hololens-Botschafterin. Das gehöre zu den Fragen, die nicht beantwortet werden. Ebenso wie die Fragen, wann genau Hololens erscheint (offizielle Aussage: "im Zeitfenster von Windows 10"), wie groß das Hololens-Team ist und wie genau das technische Innenleben der Hololens aussieht.