Xbox, Kin, Zune, Kinect

Microsoft Hardware: Erfolge und Pleiten

10.10.2016
Von Christina DesMarais und Michael Homnick

Misserfolg: Microsoft Band (2014 und 2015)

Microsoft hat 2016 seinen Fitness-Tracker Band 2 eingestellt. Zwei Anläufe hatten die Redmonder unternommen, um auf dem Fitness-Tracker-Markt mit einem cleveren Armband Fuß zu fassen. Auf das Band 1 aus dem Jahr 2014 folgte im Jahr 2015 Band 2. Doch gegen Fitbit, Jawbone, Runtastic, Garmin, Apple Watch und viele andere Fitness-Tracker bekam Microsoft keinen Fuß auf den Boden.

Misserfolg: Kin Phone (2010)

Auch von der Fachpresse wurde das Kin nicht besonders gut aufgenommen.
Auch von der Fachpresse wurde das Kin nicht besonders gut aufgenommen.
Foto: Microsoft/PC World

Kaum vorgestellt, waren sie auch schon wieder weg. Kurz nach deren Verschwinden wurden die Kin-Handys die „am schlechtesten designten Produkte aller Zeiten" genannt. Microsofts Kin One und Kin Two waren zwar besser als andere Handys, aber schlechter als Smartphones. Unglücklicherweise lag der Preis der Kins näher bei den Smartphones...

Obwohl die ersten Berichte hierüber gemischt ausgefallen sind, waren die Verkäufe miserabel. Nach nur zwei Monaten hat Microsoft die Kins aufgegeben.

In Zusammenhang mit diesen Handys muss man natürlich auch die Lumias erwähnen. Windows Phone alias Windows 10 Mobile kann man als gescheitert ansehen, auch wenn Microsoft nach wie vor Lumia-Smartphones verkauft. Und den Bereich Feature-Phones hat Microsoft an Foxconn verkauft.

Misserfolg: Windows Slate mit Windows 7 (2010)

Microsoft hat schön öfters versucht ein eigenes Tablet zu etablieren.
Microsoft hat schön öfters versucht ein eigenes Tablet zu etablieren.
Foto: Microsoft/PC World

HP, Fujitsu, Dell, Motion, Samsung und ViewSonic haben alle Windows 7-Tablets mit mittelmäßigem Erfolg veröffentlicht. „Die Herausforderung mit Windows 7 Tablets ist, dass diese auf dem gleichen Paradigma basieren, wie schon 1985 – es nutzt eine Benutzeroberfläche, die für Maus und Tastatur optimiert ist", sagt Howard Locker, der Direktor für neue Technologien bei Lenovo, nachdem das Unternehmen 2010 den Versuch aufgegeben hat, Windows 7-Tablets zu bauen. „Es muss für die Touch-Bedienung optimiert werden."

Microsofts Steve Ballmer hat das UMPC (siehe unten) unter dem Namen Slate PC im Jahr 2010 wiedereingeführt. Ziel war es die Tablets, die mit Windows 7 ausgestattet sind, zu bewerben und Apples iPad zu schlagen. Was bekanntlich grandios gescheitert ist.

Misserfolg: Tablet PC (2002); UMPC (2006)

Tablets von Microsoft haben sich damals nicht gut verkauft.
Tablets von Microsoft haben sich damals nicht gut verkauft.
Foto: Microsoft/PC World

Tablets sind kein neues Produktfeld für Microsoft. 2002 hatte das Unternehmen den Tablet PC bereits angekündigt. Dieser war mit einem elektromagnetischen Bildschirm ausgestattet, sodass die Nutzer mit einem digitalen Stift darauf schreiben oder malen konnten.

2006 hatte Microsoft dessen Ultramobile Personal Computer (UMPC) Initiative angekündigt. Bei diese kleinen Windows Tablets stand die Touch-Funktion im Mittelpunkt.

Hat irgendwer diese Produkte gekauft? Auf der CeBIT waren sie einmal kurz zu sehen, das war es dann aber auch.

Mit den Surfaces behauptet sich Microsoft zwar mittlerweile auf dem Tablet-Markt, allerdings nur mit vergleichsweise geringen Marktanteilen.

Misserfolg: Zune Music Player (2006)

Microsoft wollte mit Zune ein Konkurrenzprodukt zum iPod anbieten.
Microsoft wollte mit Zune ein Konkurrenzprodukt zum iPod anbieten.
Foto: Microsoft/PC World

Microsoft hat den Musikspieler Zune und den dazugehörigen Marktplatz veröffentlicht, um ein Konkurrenzprodukt zu Apples iPod und iTunes zu haben. Jedoch hat Apple einige Monate später das iPhone veröffentlicht. Also ein iPod mit großem Bildschirm, mit dem Sie telefonieren und im Internet surfen konnten.

Obwohl Experten der Meinung waren, dass Zune und dessen Nachfolger Zune HD tolle Musik-Player sind, konnten die Geräte keine Kunden finden. 2011 hatte Microsoft angekündigt die Zune-Hardware nicht weiter zu unterstützen und sich stattdessen um Windows Phone zu kümmern.

Misserfolg: MSN Direct Smart Watch oder kurz SPOT Watch (2003)

Die SPOT Watch ist eine Uhr mit vielen tollen Funktionen, aber etwas klobig.
Die SPOT Watch ist eine Uhr mit vielen tollen Funktionen, aber etwas klobig.
Foto: Microsoft/PC World

Bill Gates hat diese Uhren auf der Consumer Electronics Show vorgeführt. Sie wurde von Tissot, Suunto und Fossil gebaut und konnte Informationen wie Nachrichten, Aktienkurse, Wetter, Verkehr und Restaurant-Bewertungen anzeigen.

Leider waren diese Uhren sehr groß und die Informationen, die sie anboten, konnten auf anderen Geräten wie Handys, wesentlich besser dargestellt werden. Die Uhrenhersteller sind abgesprungen und 2009 hat auch Microsoft angekündigt diesen Service aufzugeben.

Misserfolg: WebTV (Umbenannt zu MSN TV, nachdem es 1997 von Microsoft gekauft wurde)

Mitte der 1990er Jahre zielte das WebTV darauf ab, das Internet auf die Fernseher zu bringen. Dies sollte über einen Abo-Service zusammen mit einem Digitalempfänger, einer Fernbedienung und einer Tastatur ausgeliefert werden. Das Produkt war seiner Zeit voraus.

Microsoft hat WebTV 1997 gekauft, aber der Service (und die Hardware) wurden von den Kunden nicht gut aufgenommen. Nach und nach hat Microsoft den Markennamen zu MSN TV geändert und den Verkauf der Hardware eingestellt. Dennoch wurden die Abo-Kunden weiterhin unterstützt. (PC-Welt)

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