Der Metro-Konzern hat von Oktober bis Dezember mit 17 Milliarden Euro weniger umgesetzt als Analysten erwartet hatten. Auf gleicher Fläche hielten sich die Erlöse stabil. Vorstandschef Olaf Koch sprach von einem "anspruchsvollen Marktumfeld", in dem sich Metro aber "solide behauptet" habe.
Die Metro-Aktie gehörte am Vormittag zu den größten Verlierern im MDax und gab zuletzt rund zwei Prozent nach. Offenbar sei das Weihnachtsgeschäft für den Handel schlechter verlaufen, als allgemein angenommen, bemerkte Analyst Christian Bruns von der Investmentbank Equinet. Aus Investorensicht interessanter als die momentane Geschäftslage sei bei Metro derzeit allerdings die laufende Aufspaltung des Konzerns.
Metro will sich bis zur Jahresmitte in zwei unabhängige Unternehmen teilen: einen Lebensmittelspezialisten und eine Gesellschaft für Unterhaltungselektronik. Der Konzern verspricht sich davon größere Wachstumschancen für die Töchter, zwischen denen es nur wenig Überschneidungen gibt.
Umsatzstärkste Zeit des Jahres
Das Weihnachtsgeschäft ist für Metro wie auch viele andere Händler die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Allerdings verlagern sich immer mehr Käufe durch die Gutscheine, die verschenkt werden, in den Januar. Metro sprach von einer "zunehmenden Entzerrung des Weihnachtsgeschäfts", was sich auch bei der Tochter Media-Saturn zeigte. Die Elektroniksparte machte wie im Vorjahr 6,9 Milliarden Euro Umsatz.
Zuwächse gab es den Angaben nach bei Media-Saturn vor allem im Online-Geschäft. Auch Serviceleistungen wie Reparaturen oder Installationen seien gefragt gewesen. Bei den einzelnen Warengruppen hatten Smartphones, Fernseher und Haushaltsgeräte die Nase vorn. CDs, DVDs, Kameras und IT Hardware entwickelten sich hingegen rückläufig.
Rubel sorgt für Entlastung
Für positive Effekte sorgte diesmal der russische Rubel, wohingegen aber die Währung anderer Länder wie die der Türkei belastete. Das traf den stark aufs Ausland ausgerichteten Großhandel, dessen Umsatz um 0,3 Prozent auf 8 Milliarden Euro sank. Ausschlaggebend für das Minus war zudem der fehlende Umsatz des inzwischen verkauften Vietnam-Geschäfts. Aber auch in Deutschland, Belgien und den Niederlanden waren die Umsätze laut Metro rückläufig. Während in Belgien und den Niederlanden Umbauarbeiten das Geschäft lähmten, saß Metro in der Heimat die Konkurrenz im Nacken.
Die Verbrauchermarktkette Real fiel im Wettbewerb mit großen Supermarktbetreibern wie Edeka oder Rewe und Discountern wie Aldi oder Lidl weiter zurück. Auch durch Ladenschließungen sank der Umsatz von Real im Weihnachtsquartal um 4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.
Getrennt sollen Töchter stärker wachsen als im Konzernverbund
Den vollständigen Quartalsbericht will Metro am 3. Februar vorlegen. Drei Tage später sollen dann die Aktionäre über die geplanten Aufspaltung abstimmen. Der Großhandel und Real sollen künftig weiter unter dem Namen Metro firmieren. Die Gesellschaft für die Unterhaltungselektronik soll Ceconomy heißen. Beide Unternehmen dürften die Kriterien für eine Notierung im MDax erfüllen, glaubt das Management.
Auf mittlere Sicht ist ein Umsatzwachstum beider Unternehmen von jährlich mindestens drei Prozent geplant - Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe herausgerechnet. Für den Gesamtkonzern hat Metro für dieses Jahr einen leichten Anstieg beim flächenbereinigten Umsatz und beim operativen Ergebnis eingeplant. (dpa/ib)
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