Interne IT und Clouds verknüpfen

Management-Tools für Hybrid Clouds

Der Diplom-Physiker Oliver Schonschek ist freier IT-Fachjournalist und IT-Analyst in Bad Ems.
Hybrid Cloud Manager verwalten interne IT, Private Clouds und Public Clouds unter einer gemeinsamen Oberfläche. Wir haben uns verschiedene Tools angesehen.
Viele Management-Tools bieten Demo-Zugänge. Unternehmen sollten diese nutzen, um unerfüllbare Erwartungen zu vermeiden.
Viele Management-Tools bieten Demo-Zugänge. Unternehmen sollten diese nutzen, um unerfüllbare Erwartungen zu vermeiden.
Foto: rubysoho, Fotolia.com

Viele Unternehmen stehen vor der Qual der Wahl: Soll die interne IT ausgebaut und modernisiert werden, sollen stattdessen Public Clouds genutzt werden oder aus Sicherheitsgründen doch lieber eine Private Cloud. Diese Fragen werden zunehmend so beantwortet, dass die Unternehmen von allem etwas nehmen und damit Hybrid Clouds. Über die Hälfte der von IDC befragten Firmen hat sich bereits so entschieden.

Für IDC Research ist die Entwicklung hin zu einer Mischung aus On Premise IT, Public Cloud und Private Cloud eine logische Weiterentwicklung von Cloud Computing. Unternehmen können dadurch jeweils das für sie Beste der verschiedenen Formen der IT-Bereitstellung nutzen.

Hybride Cloud, einheitliches Management

Die Entscheidung für hybrides Cloud Computing hat jedoch Folgen für das Management der IT-Ressourcen. 75 Prozent der von IDC befragten Unternehmen glauben, dass sie neue IT-Management-Tools und damit Hybrid Cloud Manager benötigen. Entsprechend erwartet IDC bis 2016 einen Markt von 3,6 Milliarden US-Dollar für Cloud Management Tools.

Wünsche an die Management-Tools gibt es viele: Die Hybrid Cloud Manager sollen ein einheitliches Bild der gesamten IT-Ressourcen ermöglichen, ob On Premise, Public oder Private Cloud. Virtuelle Server müssen sich damit ebenso verwalten lassen wie die physischen. Die Nutzung der IT-Dienste muss sich übergreifend planen und auswerten lassen. Anwendungen sollten sich in der ganzen hybriden IT-Struktur bereitstellen lassen. Ebenso müssen sich Workflows und Aufgaben so gestalten lassen, dass sie unter möglichst optimaler Ausnutzung aller IT-Ressourcen abgewickelt werden. Aber es gibt noch weitere Anforderungen.

Anforderungen an Hybrid Cloud Manager

Hybrid Cloud Management betrifft den kompletten Prozess der IT-Bereitstellung und -Nutzung. Anwender, Identitäten und Rollen gilt es einheitlich zu verwalten, ebenso Anwendungen, IT-Dienste und Daten.

Wenn ein Anwender einen bestimmten IT-Service über sein Endgerät nutzen möchte, darf es keinen Unterschied machen, wo die Applikation und wo die Daten vorgehalten werden. Für Administratoren sollte es eine zentrale Management-Konsole geben, die die Steuerung und Kontrolle aller IT-Ressourcen erlaubt. Zu den Management-Aufgaben für hybride Clouds gehören

  • eine einheitliche Zugangs- und Zugriffskontrolle,

  • die Durchsetzung zentraler Richtlinien in allen IT-Strukturen,

  • die Überwachung von allen IT-Ressourcen und deren Budgetierung,

  • die übergreifende Bereitstellung von IT-Diensten, Anwendungen und deren Monitoring,

  • die zentrale Kontrolle von Performance und Verfügbarkeit der IT-Dienste,

  • die einheitliche Definition eines Service-Katalogs, die Zuteilung der Services und die Kontrolle, ob die SLA (Service Level Agreements) eingehalten werden.

Bei solch umfassenden Aufgaben für eine Management-Plattform ist es ratsam, sich die tatsächliche Umsetzung in der Praxis anzusehen.

Passende Schnittstellen und Konnektoren

Wesentlich für ein durchgehendes Hybrid Cloud Management ist, dass die gewählte Plattform auch tatsächlich alle genutzten lokalen IT-Ressourcen sowie alle relevanten Public und Private Cloud-Dienste für das jeweilige Unternehmen unterstützt.

Andernfalls entstehen Insellösungen, das Optimierungspotenzial leidet genauso wie die zentrale Übersicht der Administratoren. Eine zu geringe Zahl an unterstützten Cloud-Diensten führt zudem zu einer ungewollten Abhängigkeit von bestimmten Cloud-Anbietern (Lock-In), Cloud-Umzüge werden erschwert. Unternehmen sollten deshalb zuerst eine vollständige Liste der erforderlichen Schnittstellen und Verknüpfungen entwickeln und bei der Lösungssuche nach einem Hybrid Cloud Manager einsetzen.

RightScale zum Beispiel bietet im Standard Schnittstellen zu mehreren Public und Private Clouds, im Public-Cloud-Bereich insbesondere zu AWS, Datapipe, Google Compute Engine, HP Cloud, Rackspace, SoftLayer und Windows Azure. Der Dell Multi-Cloud Manager bietet über 20 verschiedene Schnittstellen und Cloud-Konnektoren.

Der Flexiant Cloud Orchestrator zum Beispiel hat eine Reihe sogenannter Plugins, mit denen sich verschiedene Cloud-Dienste und Apps integrieren und dadurch zentral verwalten lassen.

Die Cloud Management-Lösungen von ScienceLogic verfügen insbesondere über Schnittstellen zu Amazon Web Services, CloudWatch, CloudKick, RackSpace und GoGrid.

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