Viele Unternehmen stehen vor der Qual der Wahl: Soll die interne IT ausgebaut und modernisiert werden, sollen stattdessen Public Clouds genutzt werden oder aus Sicherheitsgründen doch lieber eine Private Cloud. Diese Fragen werden zunehmend so beantwortet, dass die Unternehmen von allem etwas nehmen und damit Hybrid Clouds. Über die Hälfte der von IDC befragten Firmen hat sich bereits so entschieden.
Für IDC Research ist die Entwicklung hin zu einer Mischung aus On Premise IT, Public Cloud und Private Cloud eine logische Weiterentwicklung von Cloud Computing. Unternehmen können dadurch jeweils das für sie Beste der verschiedenen Formen der IT-Bereitstellung nutzen.
Hybride Cloud, einheitliches Management
Die Entscheidung für hybrides Cloud Computing hat jedoch Folgen für das Management der IT-Ressourcen. 75 Prozent der von IDC befragten Unternehmen glauben, dass sie neue IT-Management-Tools und damit Hybrid Cloud Manager benötigen. Entsprechend erwartet IDC bis 2016 einen Markt von 3,6 Milliarden US-Dollar für Cloud Management Tools.
Wünsche an die Management-Tools gibt es viele: Die Hybrid Cloud Manager sollen ein einheitliches Bild der gesamten IT-Ressourcen ermöglichen, ob On Premise, Public oder Private Cloud. Virtuelle Server müssen sich damit ebenso verwalten lassen wie die physischen. Die Nutzung der IT-Dienste muss sich übergreifend planen und auswerten lassen. Anwendungen sollten sich in der ganzen hybriden IT-Struktur bereitstellen lassen. Ebenso müssen sich Workflows und Aufgaben so gestalten lassen, dass sie unter möglichst optimaler Ausnutzung aller IT-Ressourcen abgewickelt werden. Aber es gibt noch weitere Anforderungen.
- Einzelnen Projekten, Aufgaben und Gruppen können Cloud-Ressourcen und entsprechende Budgets zugestanden werden. Die Einhaltung der Budgets kann mit Tools wie dem Dell Multi-Cloud Manager überwacht werden.
- Hybrid Cloud Manager wie Red Hat CloudForms helfen dabei, interne IT, Public Clouds und Private Clouds gemeinsam zu nutzen, ohne den Überblick zu verlieren.
- Ein zentrales Dashboard für On Premise IT und Clouds zeichnet Hybrid Cloud Manager wie z.B. von ScienceLogic aus.
- Hybrid Cloud Manager verhelfen auch zu einem Kostenüberblick und unterstützen so bei der Entscheidung, welche Cloud-Ressourcen wann lohnend eingesetzt werden können. Zu sehen ist die Lösung von ScienceLogic mit einer Kostenübersicht zu einem AWS-Service.
- Cloud Management-Tools wie Red Hat CloudForms bieten eine Vielzahl an Funktionen und Befehlen, die zentral für die komplette Hybrid-Cloud-Struktur genutzt werden können.
Anforderungen an Hybrid Cloud Manager
Hybrid Cloud Management betrifft den kompletten Prozess der IT-Bereitstellung und -Nutzung. Anwender, Identitäten und Rollen gilt es einheitlich zu verwalten, ebenso Anwendungen, IT-Dienste und Daten.
Wenn ein Anwender einen bestimmten IT-Service über sein Endgerät nutzen möchte, darf es keinen Unterschied machen, wo die Applikation und wo die Daten vorgehalten werden. Für Administratoren sollte es eine zentrale Management-Konsole geben, die die Steuerung und Kontrolle aller IT-Ressourcen erlaubt. Zu den Management-Aufgaben für hybride Clouds gehören
eine einheitliche Zugangs- und Zugriffskontrolle,
die Durchsetzung zentraler Richtlinien in allen IT-Strukturen,
die Überwachung von allen IT-Ressourcen und deren Budgetierung,
die übergreifende Bereitstellung von IT-Diensten, Anwendungen und deren Monitoring,
die zentrale Kontrolle von Performance und Verfügbarkeit der IT-Dienste,
die einheitliche Definition eines Service-Katalogs, die Zuteilung der Services und die Kontrolle, ob die SLA (Service Level Agreements) eingehalten werden.
Bei solch umfassenden Aufgaben für eine Management-Plattform ist es ratsam, sich die tatsächliche Umsetzung in der Praxis anzusehen.
Passende Schnittstellen und Konnektoren
Wesentlich für ein durchgehendes Hybrid Cloud Management ist, dass die gewählte Plattform auch tatsächlich alle genutzten lokalen IT-Ressourcen sowie alle relevanten Public und Private Cloud-Dienste für das jeweilige Unternehmen unterstützt.
Andernfalls entstehen Insellösungen, das Optimierungspotenzial leidet genauso wie die zentrale Übersicht der Administratoren. Eine zu geringe Zahl an unterstützten Cloud-Diensten führt zudem zu einer ungewollten Abhängigkeit von bestimmten Cloud-Anbietern (Lock-In), Cloud-Umzüge werden erschwert. Unternehmen sollten deshalb zuerst eine vollständige Liste der erforderlichen Schnittstellen und Verknüpfungen entwickeln und bei der Lösungssuche nach einem Hybrid Cloud Manager einsetzen.
RightScale zum Beispiel bietet im Standard Schnittstellen zu mehreren Public und Private Clouds, im Public-Cloud-Bereich insbesondere zu AWS, Datapipe, Google Compute Engine, HP Cloud, Rackspace, SoftLayer und Windows Azure. Der Dell Multi-Cloud Manager bietet über 20 verschiedene Schnittstellen und Cloud-Konnektoren.
Der Flexiant Cloud Orchestrator zum Beispiel hat eine Reihe sogenannter Plugins, mit denen sich verschiedene Cloud-Dienste und Apps integrieren und dadurch zentral verwalten lassen.
Die Cloud Management-Lösungen von ScienceLogic verfügen insbesondere über Schnittstellen zu Amazon Web Services, CloudWatch, CloudKick, RackSpace und GoGrid.