Cyber-Kriminelle haben soziale Netzwerke im Jahr 2009 verstärkt ins Visier genommen. Der Versand sowohl von Malware als auch Spam über Facebook und Co. hat im Jahresverlauf 2009 um 70 Prozent zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Security Threat Report 2010 des Sicherheitsunternehmens Sophos. Dieses Sicherheitsproblem ist auch für Unternehmen von Bedeutung.
Wie beliebt gerade Facebook bei Hackern ist, zeigt aktuell auch eine Kampagne mit einer gefälschten Virenwarnung vor einer angeblich schädlichen "Unnamed App". Die Warnung wird von besorgten Nutzern auch durch Facebook-Nachrichten oder über die Pinnwand weiter verbreitet, warnt das AV-Unternehmen Panda Security. Ziel der Hintermänner ist, verunsicherte User zum Download einer gefälschten AV-Software zu bewegen.
Soziale Netzwerke lohnendes Ziel
Bei der aktuellen Kampagne setzen die Cyberkriminellen darauf, dass sich User genauer über die angebliche Gefahr informieren wollen. Dabei landen sie über Suchmaschinen auf gefährlichen Download-Seiten. Doch auch der Malware-Versand direkt über soziale Netzwerke ist dramatisch angestiegen. Bereits 36 Prozent der User geben laut Sophos an, dass sie 2009 Schadsoftware über eine Social-Networking-Seite zugeschickt bekommen haben. Das ist gegenüber 2008 ein Anstieg um 69,8 Prozent.
Noch etwas deutlicher zugenommen hat demnach der Spamversand über Facebook und Co. 2009 hat bereits mehr als die Hälfte der Nutzer deart unerwünschte Nachrichten erhalten (57 Prozent). "User verbringen immer mehr Zeit auf Social Networks und teilen dort vertrauliche und wertvolle persönliche Informationen. Die Hacker haben herausgefunden, wo Geld zu machen ist", meint Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos. Die Beliebtheit der sozialen Webangebote als Angriffsziel birgt dabei nicht nur für Privatanwender ernsthafte Gefahren.