Richtig froh ist Hans-Ulrich Mahr, Vorstandschef des Systemhaus-Riesen m+s Elektronik AG in Niedernberg (984 Millionen Mark Umsatz), über seinen designierten Vertriebsvorstand. Bei dem neuen Mann handelt es sich, wie ComputerPartner Online bereits gestern meldete, um Bernd Puschendorf, den soeben ausgeschiedenen obersten Deutschland-Repräsentanten von Fujitsu Siemens Computers."Wir kennen Herrn Puschendorf schon aus seinen IBM-Zeiten und sind uns sicher, dass er hervorragend zu uns passt", erklärte Mahr gegenüber ComputerPartner. Puschendorf komme aus dem Dienstleistungsbereich, dieses Geschäft habe er seit Jahren betrieben, und genau hier will Mahr die m+s AG weiter nach vorne bringen. Das Hardware-Geschäft werde immer schwieriger. Die Nachfrage im ersten Halbjahr sei unbefriedigend verlaufen, dadurch kämen die Hersteller immer stärker unter Druck, weil sie ihre Fabriken auslasten müssten. Als Konsequenz befürchtet Mahr, dass die Hersteller an allen Schrauben drehen, um ihre Ware los zu werden. "Die Sitten werden rauer", schwant ihm Böses.Dennoch hat sich m+s dafür entschieden, auf das Hardware-Geschäft nicht zu verzichten. Das wäre wohl auch ein zu großer Bruch mit dem bisherigen Business-Modell gewesen. Und: "Wir wollen unseren Kunden alles aus einer Hand liefern, und unsere Kunden wollen dies auch", sagt Mahr. Daher setzt der m+s-Vorstand an zwei Stellen den Hebel an: Zum einen muss er die Logistik "so stromlinienförmig machen, wie es geht" (Mahr), um die Kosten niedrig zu halten. Zum anderen muss sich der Vertrieb mehr auf den Verkauf der Dienstleistungen konzentrieren. "Den Vertriebsmann, der einen PC oder noch schlimmer einen Palm verkauft, darf es nicht mehr geben", fordert der m+s-Chef. Bei den großen Kunden sei man mit seinen Dienstleistungsangeboten auch schon ganz gut im Geschäft. Jetzt komme es darauf an, sich auch bei den kleineren Kunden durchzusetzen. Für den designierten Vertriebsvorstand Puschendorf, der voraussichtlich Anfang September seinen neuen Job antritt, gibt es also viel zu tun. Zumal die angekündigte Umsatzsteigerung um 25 Prozent im laufenden Geschäftsjahr eine Herausforderung darstellt, die umso größer ist, desto schwieriger das Hardwaregeschäft verläuft. Man darf zudem gespannt sein, wie sich der an die Konzernstrukturen gewöhnte 50-jährige Manager in die Kultur des aus kleinen Anfängen gewachsenen ehemaligen Fachhandelsunternehmens einfinden wird. m+s-Chef Mahr macht sich über diese Problematik keine Illusionen. "über die Strategie sind wir uns mit Herrn Puschendorf einig. Die Frage ist dann tatsächlich, wie er von der Mentalität her zu uns passt. Ich habe hier allerdings ein gutes Gefühl, da er aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit gewohnt ist, mit Unternehmen unserer Größenordnung umzugehen. Zudem ist er mit einigen meiner Vorstandskollegen, darunter auch mit meinem Gründungskollegen Theo Stripp, persönlich befreundet." Bei seinem bisherigen Arbeitgeber Fusjitsu Siemens sorgte es für Befremden, dass Fischfreund Puschendorf die meiste Zeit in seiner Heimatstadt Hamburg, und nicht am Firmensitz in Bad Homburg verbrachte. Kein Problem für Mahr? "Natürlich hat Herr Puschendorf ein Büro hier in Niedernberg", stellt er klar. "Und im übrigen: Ein Vertriebsvorstand, der immer nur in seinem Büro hockt, ist ja wohl fehl am Platze, oder?"(sic)
06.07.2000
Richtig froh ist Hans-Ulrich Mahr, Vorstandschef des Systemhaus-Riesen m+s Elektronik AG in Niedernberg (984 Millionen Mark Umsatz), über seinen designierten Vertriebsvorstand. Bei dem neuen Mann handelt es sich, wie ComputerPartner Online bereits gestern meldete, um Bernd Puschendorf, den soeben ausgeschiedenen obersten Deutschland-Repräsentanten von Fujitsu Siemens Computers."Wir kennen Herrn Puschendorf schon aus seinen IBM-Zeiten und sind uns sicher, dass er hervorragend zu uns passt", erklärte Mahr gegenüber ComputerPartner. Puschendorf komme aus dem Dienstleistungsbereich, dieses Geschäft habe er seit Jahren betrieben, und genau hier will Mahr die m+s AG weiter nach vorne bringen. Das Hardware-Geschäft werde immer schwieriger. Die Nachfrage im ersten Halbjahr sei unbefriedigend verlaufen, dadurch kämen die Hersteller immer stärker unter Druck, weil sie ihre Fabriken auslasten müssten. Als Konsequenz befürchtet Mahr, dass die Hersteller an allen Schrauben drehen, um ihre Ware los zu werden. "Die Sitten werden rauer", schwant ihm Böses.Dennoch hat sich m+s dafür entschieden, auf das Hardware-Geschäft nicht zu verzichten. Das wäre wohl auch ein zu großer Bruch mit dem bisherigen Business-Modell gewesen. Und: "Wir wollen unseren Kunden alles aus einer Hand liefern, und unsere Kunden wollen dies auch", sagt Mahr. Daher setzt der m+s-Vorstand an zwei Stellen den Hebel an: Zum einen muss er die Logistik "so stromlinienförmig machen, wie es geht" (Mahr), um die Kosten niedrig zu halten. Zum anderen muss sich der Vertrieb mehr auf den Verkauf der Dienstleistungen konzentrieren. "Den Vertriebsmann, der einen PC oder noch schlimmer einen Palm verkauft, darf es nicht mehr geben", fordert der m+s-Chef. Bei den großen Kunden sei man mit seinen Dienstleistungsangeboten auch schon ganz gut im Geschäft. Jetzt komme es darauf an, sich auch bei den kleineren Kunden durchzusetzen. Für den designierten Vertriebsvorstand Puschendorf, der voraussichtlich Anfang September seinen neuen Job antritt, gibt es also viel zu tun. Zumal die angekündigte Umsatzsteigerung um 25 Prozent im laufenden Geschäftsjahr eine Herausforderung darstellt, die umso größer ist, desto schwieriger das Hardwaregeschäft verläuft. Man darf zudem gespannt sein, wie sich der an die Konzernstrukturen gewöhnte 50-jährige Manager in die Kultur des aus kleinen Anfängen gewachsenen ehemaligen Fachhandelsunternehmens einfinden wird. m+s-Chef Mahr macht sich über diese Problematik keine Illusionen. "über die Strategie sind wir uns mit Herrn Puschendorf einig. Die Frage ist dann tatsächlich, wie er von der Mentalität her zu uns passt. Ich habe hier allerdings ein gutes Gefühl, da er aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit gewohnt ist, mit Unternehmen unserer Größenordnung umzugehen. Zudem ist er mit einigen meiner Vorstandskollegen, darunter auch mit meinem Gründungskollegen Theo Stripp, persönlich befreundet." Bei seinem bisherigen Arbeitgeber Fusjitsu Siemens sorgte es für Befremden, dass Fischfreund Puschendorf die meiste Zeit in seiner Heimatstadt Hamburg, und nicht am Firmensitz in Bad Homburg verbrachte. Kein Problem für Mahr? "Natürlich hat Herr Puschendorf ein Büro hier in Niedernberg", stellt er klar. "Und im übrigen: Ein Vertriebsvorstand, der immer nur in seinem Büro hockt, ist ja wohl fehl am Platze, oder?"(sic)