Globaler Umstieg
Ursprünglich habe NSN laut Robrecht erwartet, dass die 4G-Technologie wie ihr 3G-Vorgänger anfangs vor allem in Japan und Europa an Fahrt gewinnen wird. "Es ist aber global extrem explodiert", so der Experte. NSN hat auf allen Kontinenten zumindest Interessenten und mit Vodafone in den USA, NTT Docomo in Japan und Telia Sonera in Skandinavien drei internationale Vorreiter als Kunden gewonnen. NSN hat auch schon 130.000 Stück seiner Flexi-Basisstationen bereitgestellt, die per Software-Upgrade zu LTE-Anlagen umgerüstet werden können. "Wir haben bereits den ersten Kunden, der diesen Schritt machen will", so Robrecht.
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Für Deutschland rechnet Robrecht ebenfalls mit einem merklichen LTE-Rollout noch in diesem Jahr. Er geht von mehreren 1.000 Basisstationen aus, die nur für LTE genutzt werden. Das liegt daran, dass bei der Vergabe der Digitalen Dividende Netzabdeckungs-Vorgaben für den ländlichen Raum gemacht werden. In Österreich dagegen, wo das Volumen an mobilem Datenverkehr relativ hoch ist, könnte es noch etwas dauern. Denn in der Alpenrepublik, die bis ins HSPA-Zeitalter zu den Mobilfunkvorreitern zählte, steht die Regierung gerade bei der Vergabe der Digitalen Dividende etwas auf der Bremse.
Technisch keine Hürden mehr
Technologisch ist LTE jedenfalls startbereit und ohne Digitale Dividende für 40 Frequenzbereiche auf dem Markt, sodass alle möglichen Applikationen abgedeckt werden können. "Das hat allerdings auch einen Nachteil, da zukünftige Handsets sehr viel mehr Multifrequenz-fähig sein müssen", meint Robrecht. Nur so ist internationales Roaming problemlos möglich.
Jedenfalls hat NSN großes Vertrauen darin, dass Gerätehersteller zügig LTE-fähige Geräte anbieten werden. LTE-Modems, wie sie kürzlich gemeinsam mit LG Electronics erfolgreich getestet wurden, erwartet der Netzwerkausrüster im zweiten Halbjahr auf dem Markt. Etwa ein Jahr später rechnet NSN mit 4G-Smartphones. (pte/haf)