Eigentlich sollte man schon mit UMTS („3G“) und der Beschleunigungs-Technik HSPA („H“/„H+“) mit bis zu 42 MBit/s mobil online gehen können. Die Realität sieht aber anders aus. Durch die starke Verbreitung von Smartphones und deren hohe Nutzungsintensität kann man froh sein, wenn man auf 3 bis 5 MBit/s kommt. Das reicht zum Chatten und Surfen zwar aus. Aber wenn es darum geht, hochaufgelöste Videos zu streamen oder große Dateien hoch- oder runterzuladen, wird das über das UMTS-Netz zur Geduldsprobe.
LTE im Test: Der lange Weg zum Massenmarkt
Abhilfe schafft der Nachfolge-Standard LTE („4G“). Ihn als neu zu bezeichnen, wäre allerdings vermessen, denn es gibt ihn schon seit vielen Jahren. Aber erst jetzt fängt LTE langsam an, sich zu etablieren. Hauptgrund dafür: Für die Mobilfunkbetreiber war und ist es mit einem hohem (Kosten-)Aufwand verbunden, die Basisstationen im ganzen Land aufzurüsten und gegebenenfalls noch neue zu errichten. Daher hat es einige Zeit gedauert, bis zumindest die beiden großen Mobilfunkbetreiber eine einigermaßen großflächige Netzabdeckung erreicht hatten: Vorreiter beim LTE-Ausbau war und ist die Telekom, mit etwas Abstand gefolgt von Vodafone. Noch größer ist der Abstand zwischen dem Netz der Telekom und denen von Telefonica (E-Plus und O2).
Ein weiterer Hemmschuh auf dem Weg zur Marktreife von LTE war lange Zeit der Mangel an attraktiven Endgeräten. Bei den Oberklasse-Smartphones gehört LTE seit zwei bis drei Jahren zur Grundausstattung, bei Einsteiger-Geräten setzt es sich erst jetzt langsam als Standard durch. Die ersten LTE-Geräte wie das iPhone 5 unterstützten noch nicht alle in Deutschland für LTE verwendeten Frequenzbereiche (800 MHz, 1800 MHz und 2600 MHz). Bei Geräten die in den letzten zwei Jahren auf den Markt gekommen sind, kann man sich aber ziemlich sicher sein, dass dieses Problem nicht besteht.
Im Bereich der Android-Smartphones erhalten Sie schon für kleines Geld brauchbare bis gute Einsteiger-Smartphones mit LTE, zum Beispiel die 4,5-Zoll-Geräte Huawei Ascend Y550 ab 105 Euro, Motorola Moto E (2. Generation) ab 125 Euro und das Phicomm Energy M+ ab 130 Euro. Mit 5-Zoll-Display mit HD-Auflösung (720p) geht es beim Huawei Ascend G620s schon ab 145 Euro und beim Motorola Moto G (2. Generation) ab 195 Euro hinsichtlich Leistung und Ausstattung Richtung Mittelklasse. Und ab 199 Euro erhalten Sie zum Beispiel mit dem Honor 4X, das aus dem Hause Huawei kommt, schon ein wirklich anständiges LTE-Smartphone mit 5,5-Zoll-Display. Mit einigem preislichen Abstand folgen dann die Geräte der Premium-Hersteller LG und Samsung.
LTE-Versorgung: Große Unterschiede zwischen den vier Netzen
Bevor Sie sich für einen LTE-Tarif und damit für ein Mobilfunknetz entscheiden, sollten Sie sich die Abdeckungskarten der vier deutschen Mobilfunknetze anschauen. Die von E-Plus finden Sie über www.eplus-gruppe.de/netzkarte, die von O2 über www.o2.de/hilfe/o2-netz, die der Telekom über www.t-mobile.de/netzausbau und die von Vodafone unter www.vodafone.de/meinnetz. Blenden Sie jeweils die UMTS- und GSM-Netzabdeckung aus, um die pure LTE-Abdeckung zu sehen.