Der Linksys EA9500 ist ein Ausstattungs-Monster: Am flachen, schwarzen Gehäuse prangen acht Antennen. Und wenn Sie den Router umdrehen, begrüßen Sie acht LAN-Ports. Nicht mit bloßem Auge erkennbar, aber ebenfalls an Bord: MU-Mimo und Tri-Band. Für so viel Ausstattung verlangt Linksys aber auch einen üppigen Preis: Rund 450 Euro soll der WLAN-Router kosten.
TEST-FAZIT: LINKSYS EA9500
TESTERGEBNIS (NOTEN) | LINKSYS EA9500 |
Testnote | Gut 2,26 |
Preis-Leistung | teuer |
Tempo (30%) | 2,39 |
Sicherheit (25%) | 2,00 |
Ausstattung (15%) | 1,75 |
Handhabung (15%) | 1,10 |
Stromverbrauch (10%) | 5,04 |
Service (5%) | 2,20 |
Die Ausstattung des Linksys EA9500 ist eindrucksvoll. Mit MU-Mimo und Tri-Band bringt er beide aktuellen Techniken für ein schnelles WLAN mit. Umso erstaunlicher, dass sein Tempo bei vielen aktiven WLAN-Clients eher mäßig ausfällt. Das Menü ist sehr übersichtlich, ihm fehlen aber einige Funktionen. Berücksichtigt man außerdem den hohen Stromverbrauch, fällt der Preis für den 8-Antennen-Router zu hoch aus.
Pro
Ordentliches Tempo bei wenigen Gegenstellen
8 LAN-Ports
VLAN-Funktion
Contra
Keine zeitbasierte WLAN-Steuerung
Kein Protokollversand per E-Mail
WLAN-Geschwindigkeit
Linksys bewirbt den EA9500 als AC5400-Router. Das ist natürlich maßlos übertrieben und stimmt nicht einmal, wenn Sie die Rechnung des Herstellers nachvollziehen: Denn selbst Linksys spricht von 2166 Mbit/s pro 5-GHz-Band und 1000 Mbit/s über 2,4 GHz - was in Summe 5332 Mbit/s ergibt, also mehr AC5300 als AC5400 ist. Ohnehin kann Linksys diese Tempo-Behauptungen nur aufstellen, weil der EA9500 mit einem WLAN-Chipsatz von Broadcom arbeitet, der die proprietäre 1024-QAM-Modulation nutzt. Das Maximaltempo ist also nur möglich, wenn auch die WLAN-Clients dieses nicht-standardkonforme Verfahren verstehen.
Genug Theorie, kommen wir zum Praxis-Test des WLAN-Tempos: Über 5 GHz schneidet der Linksys EA9500 ganz ordentlich ab, gehört aber mit einem Top-Wert von 392 Mbit/s und 346 Mbit/s im Durchschnitt nicht zum Tempo-Spitzenfeld. Auffällig ist vor allem, dass sich das Tempo bei vielen aktiven WLAN-Clients deutlich reduziert - auf 300 Mbit/s. Und das, obwohl passende MU-Mimo-Gegenstellen im Netzwerk arbeiten. Immerhin zeigt der Router über das praktische LED-Display am Gehäuse mit blauen Balken deutlich sichtbar an, dass er mit MU-Mimo-Clients verbunden ist.
Ähnlich sieht es bei der Frequenz 2,4 GHz aus: In einem kleinen WLAN arbeitet der Linksys-Router mit sehr ordentlichem Tempo - obwohl er über die lange Testdistanz deutlich nachlässt. Mit vielen aktiven WLAN-Clients ist seine Geschwindigkeit dagegen höchstens Durchschnitt. Beim USB-Datentransfer gehört der EA9500 dagegen zu den schnellsten Routern: Er überträgt 56 MB/s von einer per USB 3.0 angeschlossenen SSD.
Neben dem USB-3.0-Port sitzt ein USB-2.0-Anschluss am Router. Als Verteiler für kabelgebundene Netzwerkgeräte ist er mit acht Gigabit-LAN-Ports unschlagbar. Link Aggregation unterstützt er allerdings nicht.