Die Learntec, Europas größte Fachmesse für digitales Lernen, fand dieses Jahr zum 30. Mal in Karlsruhe statt. Vom 23. bis 25. Mai 2023 zeigten Unternehmen aus 21 Ländern die neuesten Trends rund ums digitale Lernen und adressierten dabei circa 20 % mehr Besucher als noch im Vorjahr. Ein Trend, der auch für den Channel relevant ist.
Zugegeben. Auch durch die Pannen im Rahmen der Versuche, Ausbildung während der Pandemie fortzusetzen, hat das Thema digitale Bildung an Aufmerksamkeit gewonnen. Händler und Systemhäuser sind sich jedoch schon länger des Potenzials dieses stark aufstrebenden Sektors bewusst, hadern aber hier und da noch mit speziellen Herausforderungen.
Der Bildungsmarkt hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel durchlaufen. Die fortschreitende Digitalisierung zwingt Bildungseinrichtungen dazu, traditionelle Lehrmethoden zu überdenken und neue Wege des Lernens zu finden. Von virtuellen Klassenzimmern über E-Learning-Plattformen bis hin zu interaktiven Lerninhalten hat die Technologie die Art und Weise, wie Schüler, Auszubildende und Berufstätige lernen, stark beeinflusst.
Digitale Transformation für Organisationen und Unternehmen
Die digitale Transformation spiegelt diesen Wandel wider. Von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) über Künstliche Intelligenz (KI) bis hin zu Learning-Management-Systemen (LMS) präsentierten Aussteller eine breite Palette an Lösungen, die die Art und Weise, wie wir lernen, neu aufsetzen. Die Learntec zeigte Bildungseinrichtungen und Unternehmen die Möglichkeit, relevante Technologien kennenzulernen und zu verstehen, wie sie den Lernprozess verbessern können.
Das sieht auch Sünne Eichler, E-Learning-Expertin und Mitglied im Learntec-Kongresskomitee so. "Digital Learning und Lernen insgesamt haben enorm an Bedeutung gewonnen - nicht erst seit der Pandemie. Der Markt für Schule, Hochschule und Unternehmen entwickelt sich in großen Schritten weiter. Die Investitions-Summen steigen. Auch wird vielen bewusster, dass digitale Bildung einer der Erfolgsfaktoren ist, will man als Organisation langfristig erfolgreich sein. Lernen und Arbeiten werden mehr und mehr miteinander verschmelzen. In Schule und Hochschule wächst mehr und mehr das Verständnis, dass wir mit dem Einsatz von digitalen Lernangeboten mehr individuelle Unterstützung für Lernende bereitstellen können."
Neue Geschäftsfelder
In diesem Umfeld tun sich etliche Geschäftsfelder auf, die auch auf der Messe vertreten waren. Individualisiertes Lernen und adaptive Lernplattformen durch den Einsatz von KI und maschinellem Lernen war ebenso Thema wie Mobiles Lernen und Microlearning und Gamification.
Händler und Systemhäuser können maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die den individuellen Bedürfnissen von Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen gerecht werden. Händler können ihre Produktpalette um digitale Bildungssoftware, Hardware und andere technische Geräte erweitern, um den steigenden Bedarf zu decken. Systemhäuser können bei der Integration und Implementierung dieser Lösungen behilflich sein, indem sie ihre Expertise in der Netzwerktechnik und IT-Infrastruktur einbringen. Darüber hinaus können sie Schulungen und Support anbieten, um sicherzustellen, dass die Bidungseinrichtungen das volle Potenzial ihrer neuen Technologien ausschöpfen können.
Dazwischen steht aber immer der Mensch. Sünne Eichler sieht das folgendermaßen: "Es zeigt sich immer wieder - das Geschäft im Digital Learning braucht auch und vor allem den persönlichen Austausch. Gemeinsam müssen für die spezifischen Anforderungen des Kunden Lösungen entwickelt werden.
Losgelöst davon wäre es wünschenswert, wenn Ausschreibungen vereinfacht werden und Vergabeprozess beschleunigt werden. Besonders im Kontext Schule und Digitalpakt sind da sicher noch Optimierungen möglich."
Zukunftsaussichten
Der Bildungsmarkt wird weiterwachsen, da die Nachfrage nach digitalen Lernlösungen zunimmt. Die Covid-19-Pandemie hat den Prozess der Digitalisierung in der Bildung beschleunigt und die Bedeutung von flexiblen und adaptiven Lernumgebungen verdeutlicht. In den kommenden Jahren werden Bildungseinrichtungen vermehrt auf digitale Technologien setzen, um den Lernprozess zu verbessern.
Dies eröffnet sowohl Händlern als auch Systemhäusern spannende Perspektiven. Durch die Bereitstellung innovativer Lösungen können sie Bildungseinrichtungen dabei unterstützen, den Bildungserfolg zu steigern und die Lernenden für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt fit zu machen.
All das setzt jedoch voraus, dass die handelnden Parteien eng kooperieren. Der Bildungssektor mit all seinen behördlichen Ausschreibungen und Prozessen verlangt nach eigenen Teams und speziellem Wissen um den Markt.
Acer will beim Thema Bildung weiter Gas geben