Landis ist zahlungsunfähig und verkauft seine Distributionssparte

29.04.2002
Was bereits seit Wochen im Markt gemutmaßt wurde, ist nun zur traurigen Gew geworden: Die europaweit agierende Landis-Gruppe ist zahlungsunfähig. Die mit einwöchiger Verzögerung verkündeten Unternehmenszahlen für das Jahr 2001 gaben schließlich den Ausschlag für den Niedergang des niederländischen Unternehmens. Zwar stieg im Vorjahr der Umsatz von 667 auf 695 Millionen Euro an, doch gleichzeitig gab es statt eines Nettogewinns von 24,7 Millionen Euro im Jahre 2000 diesmal einen Nettoverlust von 52 Millionen Euro. Außerdem stand Landis Ende 2001 mit 146 Millionen Euro in der Kre bei den Banken, die Eigenkapitalrate sank auf 9 Prozent. Daraufhin trat der gesamte Vorstand in Utrecht zurück, der an seine Stelle getretene komm Vertreter konnte dann nur noch die Zahlungsfähigkeit von Landis erklären. Mit einer Eigenkapitalquote von 20 Prozent wäre noch etwas zu retten gewesen, aber angesichts der Unternehmenszahlen kündigte das involvierte Bankenkonsortium alle Kredite. Zwar wurden noch die April-Gehälter an die Belegschaft ausgezahlt, doch die weitere Zukunft der Landis-Gesellschaften bleibt ungew. Zumindest für die Distributionssparte ist nun alles klar geworden: sie wurde doch an die Westcon-Gruppe verkauft. Das schien zuletzt nicht sehr wahrscheinlich, nachdem die zwei Monate andauernden Verhandlungen zwischen be Konzernen Ende März geplatzt waren. Offenbar akzeptierte Landis nun einen geringeren Verkaufspreis, als den noch vor drei Monaten postulierten. über die genaue Kaufsumme drang nichts nach außen, nur so viel wurde bekannt: Westcon übernimmt lediglich die etwa 500 Mitarbeiter der Landis-Distribution; Schulden, Außenstände aber auch Aktien sind von der Transaktion ausgeschlossen. Ferner hat die  Westcon-Gruppe fast alle europäischen Niederlassungen (Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Norwegen, österreich, Schweden und Spanien) geschluckt. Lediglich die britische Landes-Gesellschaft wird Westcon nicht übernehmen. Denn auf der Insel ist der Netzwerk-Distributor selbst bereits gut vertreten. Nun streckt aber Westcon seine Fühler auf das europäische Festland aus, und nachdem er bereits dort über seine Tochter Comstor als Cisco-Distributor gut positioniert ist, bekommt er nun Zuwachs an folgenden neuen Lieferanten: Sun, 3Com, Nortel, Avaya, Network Associates, Veritas und Oracle. (rw)

Was bereits seit Wochen im Markt gemutmaßt wurde, ist nun zur traurigen Gew geworden: Die europaweit agierende Landis-Gruppe ist zahlungsunfähig. Die mit einwöchiger Verzögerung verkündeten Unternehmenszahlen für das Jahr 2001 gaben schließlich den Ausschlag für den Niedergang des niederländischen Unternehmens. Zwar stieg im Vorjahr der Umsatz von 667 auf 695 Millionen Euro an, doch gleichzeitig gab es statt eines Nettogewinns von 24,7 Millionen Euro im Jahre 2000 diesmal einen Nettoverlust von 52 Millionen Euro. Außerdem stand Landis Ende 2001 mit 146 Millionen Euro in der Kre bei den Banken, die Eigenkapitalrate sank auf 9 Prozent. Daraufhin trat der gesamte Vorstand in Utrecht zurück, der an seine Stelle getretene komm Vertreter konnte dann nur noch die Zahlungsfähigkeit von Landis erklären. Mit einer Eigenkapitalquote von 20 Prozent wäre noch etwas zu retten gewesen, aber angesichts der Unternehmenszahlen kündigte das involvierte Bankenkonsortium alle Kredite. Zwar wurden noch die April-Gehälter an die Belegschaft ausgezahlt, doch die weitere Zukunft der Landis-Gesellschaften bleibt ungew. Zumindest für die Distributionssparte ist nun alles klar geworden: sie wurde doch an die Westcon-Gruppe verkauft. Das schien zuletzt nicht sehr wahrscheinlich, nachdem die zwei Monate andauernden Verhandlungen zwischen be Konzernen Ende März geplatzt waren. Offenbar akzeptierte Landis nun einen geringeren Verkaufspreis, als den noch vor drei Monaten postulierten. über die genaue Kaufsumme drang nichts nach außen, nur so viel wurde bekannt: Westcon übernimmt lediglich die etwa 500 Mitarbeiter der Landis-Distribution; Schulden, Außenstände aber auch Aktien sind von der Transaktion ausgeschlossen. Ferner hat die  Westcon-Gruppe fast alle europäischen Niederlassungen (Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Norwegen, österreich, Schweden und Spanien) geschluckt. Lediglich die britische Landes-Gesellschaft wird Westcon nicht übernehmen. Denn auf der Insel ist der Netzwerk-Distributor selbst bereits gut vertreten. Nun streckt aber Westcon seine Fühler auf das europäische Festland aus, und nachdem er bereits dort über seine Tochter Comstor als Cisco-Distributor gut positioniert ist, bekommt er nun Zuwachs an folgenden neuen Lieferanten: Sun, 3Com, Nortel, Avaya, Network Associates, Veritas und Oracle. (rw)

Zur Startseite