Stunden darauf verteidigte sich Owen und schrieb, dass scheinbar mehrere Medien ähnlich lautende Krankenhaus-Dementi zugespielt bekommen hätten. In der Veröffentlichung hätten sie jedoch ebenfalls keine genaue Quelle angegeben. Grund für die Verwirrung sei fehlende Information. "Jobs und Apple haben so viele irreführenden Aussagen veröffentlicht, dass man auf Partytratsch und geheimnisvolle Silicon-Valley-Aussagen angewiesen ist", so Owen.
Auch andere Beobachter machen die Geheimniskrämerei von Apple bezüglich Jobs Krankheit dafür verantwortlich, dass die Aktie des Unternehmens im letzten halben Jahr Werteinbußen erlitt und fordern eine offenere Kommunikationspolitik. "Apple geht mit Jobs Krankheit genauso um wie mit seinen neuen Produkten", kommentiert Computerworld-Blogger Seth Weintraub den seit dem letzten Jahr andauernden Gerüchte-Hype um Jobs Gesundheit. Die ausbleibende Klarstellung Apples im aktuellen Fall sei nur ein weiterer Beweis für ein strategisches Vorgehen des Unternehmens.
Als Leidtragenden dieser Form der Berichterstattung sieht Steffen Büffel im konkreten Fall allerdings nicht die Firma Apple, sondern die Person Steve Jobs. "Jobs ist nicht Apple, auch wenn er dessen Kopf ist. Er muss mit der derzeitigen öffentlichen Behandlung seiner Person sein Leben lang zurechtkommen." Die Verletzung der Privatsphäre sei eine Folge der zunehmenden Personenkonzentrierung, die in allen Medienformen zu beobachten sei. Darüber hinaus müsse man berücksichtigen, dass die Weblog-Kommunikation auch von Gegnern des Unternehmens gezielt eingesetzt werde, so Büffel. Erst am Wochenende hatte ein Hacker im Onlinemagazin Wired per Bild-Upload einen nachempfundenen Beitrag über den mutmaßlichen Tod von Steve Jobs platziert und wurde erst zwei Stunden später enttarnt. Eine ähnliche Falschmeldung - ein Nachruf über Jobs - war bereits im vergangenen Jahr beim Finanzdienst Bloomberg versehentlich veröffentlicht worden. (pte/haf)