Einzelhandelslösungen: Payback und Lidl Plus
Bereits seit Jahren können Mitglieder des Bonusprogramms Payback die App nicht nur zum Sammeln von Payback-Punkten verwenden. Es steht ihnen auch eine Bezahlfunktion zur Verfügung. Dafür hinterlegen Sie in der Android- oder iOS-App einfach eine Kreditkarte oder ein Bankkonto. Damit sammeln Sie künftig in angeschlossenen Unternehmen wie REWE, Real oder DM nicht nur Payback-Punkte, sondern bezahlen Ihren kompletten Einkauf. Ihr Smartphone benötigt dazu keine besonderen technischen Voraussetzungen. Der angezeigte QR-Code wird einfach abgescannt und damit der Zahlungsvorgang abgeschlossen.
Nachdem Lidl im Jahr 2020 eine neue App Lidl Plus mit angeschlossenem Bonus-Programm veröffentlicht hatte, erschienen Ende des Jahres erste Meldungen über die Arbeiten an einem eigenen Bezahldienst. Dieser steht bereits den Nutzern in Spanien und Polen innerhalb der App zur Verfügung und wird wohl auch in der deutschen Lidl- Plus-App Einzug halten.
Samsung Pay: Neuer globaler Player am deutschen Markt
Seit Oktober 2020 steht auch den Besitzern eines Samsung-Smartphones mit Bankkonto in Deutschland der Bezahldienst Samsung Pay zur Verfügung. Die größte Einstiegshürde hierbei ist aktuell die unterstützte Hardware, denn die hauseigenen Smartwatches gehören derzeit noch nicht dazu. Die Liste der unterstützten Geräte umfasst im Wesentlichen Geräte der Galaxy- A-Serie, der Galaxy-S-Serie sowie einige Galaxy-Note-Modelle. Zusätzlich benötigen Sie ein Samsung-Konto, die Samsung-Pay-App und wie oben erwähnt ein deutsches Bankkonto.
Kontaktloses Bezahlen mit Smartwatches
Für Besitzer einer Smartwatch ist das kontaktlose Bezahlen natürlich besonders praktisch: Sie müssen kein Smartphone mehr hervorholen und halten einfach die Uhr ans Terminal. Bei Google ist die Bezahlfunktion – wie bereits zuvor beschrieben – fester Bestandteil der aktuellen Version von Wear OS, dem Betriebssystem für Android-Smartwatches. Auch die Besitzer eine Apple Watch können bereits heute ihre Einkäufe über die Smartwatch bezahlen. Dazu müssen sie nur die Uhr ans Bezahlterminal halten und abhängig vom Betrag eventuell noch einen Freigabe-Code eingeben.
Daneben gibt es auch zahlreiche Hersteller von Fitnessuhren, die ihren Kunden die Möglichkeit des mobilen Bezahlens bieten. Garmin etwa kooperiert für sein Garmin Pay zur Abwicklung der Zahlungen mit der Commerzbank und der Netbank sowie dem Zahlungsdienstleister Vimpay.
Fitbit Pay, das auf einigen der Fitnessuhren des Herstellers verfügbar ist, lässt sich ebenfalls mit Vimpay, aber auch mit Klarna, Curve und Revolut nutzen. Seit 2020 mischt auch Smart in Deutschland auf dem Markt der Smartwatches mit Bezahlfunktion mit. Aktuell gibt es eine Kooperation mit der Commerzbank und Vimpay für die Abwicklung der Zahlungen.
EPI: Europäisches Zahlungsverfahren für Kunden und Händler
Um die Akzeptanz des kontaktlosen Bezahlens anzukurbeln, gab es immer wieder lokale Initiativen wie „Mobiles Bezahlen“ der Sparkassen – aber keine hat sich flächendeckend durchgesetzt. Mitte 2020 haben sich daher 16 führende europäische Banken in der European Payments Initiative (EPI) zusammengeschlossen und darauf verständigt, gemeinsam ein zukünftiges europäisches Bezahlverfahren zu definieren. Darin sollen sowohl die Kartenzahlungen als auch Wallet-basierte Überweisungen geregelt werden. Damit wollen die europäischen Banken eine Alternative zu den globalen Lösungen bieten, von denen aktuell keine in europäischer Hand ist: Kreditkarten werden von den amerikanischen Unternehmen Mastercard und Visa beherrscht, das mobile Bezahlen von Apple und Google. Dazu drängen verstärkt asiatische Anbieter wie Samsung, Alipay oder Wechat auf den europäischen Markt. Ob diese Initiative allerdings die notwendige Dynamik an den Tag legen und mit innovativen Lösungen punkten kann, die die anderen Anbieter bis heute nicht bieten, bleibt abzuwarten.