Die Kunden können von dieser Vielfalt in Demut durchaus profitieren, meint Forrester: Für kleine Unternehmen mit größerem Budgetdruck, weniger IT-Fachpersonal und kaum nennenswertem Legacy-Kram seien Office-Alternativen vor allem schon aus Kostengründen empfehlenswert. Große Unternehmen würden eher von der Möglichkeit profitieren, je nach Workforce unterschiedliche Funktionen und Schnittstellen nutzen zu können: gelegentliche Anwender für eher leichtgewichtige oder webbasierte Suiten, Information Worker für das volle Office-Programm bei 90 Grad und spezialisierte Nutzer für Einzelteile von Microsoft- oder irgend einem anderen Office.
Der Microsoft-Hase liegt auch im Web vorn
Insofern wird die Vielfalt von Anwendungen und Darreichungsformen künftig viel stärker den Office-Markt prägen, als heute die großen und unflexiblen Pakete, schätzt Forrester. Das werde die Chance von Online-Anbietern wie Google und Zoho möglicherweise leicht verbessern. Allerdings darf man bei diesen Betrachtungen nicht außer Acht lassen, dass Microsoft mit seinem 365 Office auch in der Cloud wohl die Nase vorn haben wird.
Das sieht auch Forrester so: Allein die 100.000 Kunden auf der Warteliste fürs Betaprogramm bei Microsoft seien ein starker Indikator dafür, dass Office 365 den Umstieg vom Desktop- ins Cloud-Collaboration-Office spürbar beschleunigen wird. Da nutzt es Igeln wie Google und Zoho erschreckend wenig, lange vor dem Microsoft-Hasen am Ziel gewesen zu sein.
Chancen für Alternativen gibt es allenfalls für kleine, innovative Projekte sowie in den bereits angesprochenen Nischen etwa in der Zusammenarbeit mit den großen Enterprise-Suiten oder auf mobilen Endgeräten. (cio/so)
Autor: Thomas Pelkmann. Dieser Artikel wurde ursprünglich von unserer Schwesterpublikation CIO veröffentlicht.