Das Bundeskartellamt prüfe die rechtliche Zulässigkeit dieser Zusammenarbeit, betätigte ein Sprecher der Behörde am 9. September 2020. "Im Moment sind wir in Kontakt mit den Kooperationsbeteiligten und weiteren Marktteilnehmern", sagte Behördenchef Andreas Mundt dem "Handelsblatt". Das Bundeskartellamt begrüße grundsätzlich Kooperationen zur Verbesserung der Netzabdeckung, sie dürften aber "den Wettbewerb nicht ausschalten".
Lücken im LTE-Netz sollen geschlossen werden
Vodafone und Telekom hatten Anfang 2020 angekündigt, gemeinsam rund 4.000 sogenannte graue Flecken auf der Mobilfunkkarte tilgen zu wollen. Das sind Antennenstandorte, an denen nur einer der beiden Unternehmen LTE anbietet. Telekom und Vodafone wollen sich dort gegenseitig Zugang zur jeweils eigenen Infrastruktur gewähren. Erschlossen werden sollen "graue Flecken" in ländlichen Regionen und entlang wichtiger Verkehrswege.
Das Kartellamt will prüfen, ob Rivalen wie Telefónica oder 1&1 Drillisch benachteiligt werden könnten. Es solle auch untersucht werden, ob eine Ausweitung der Zusammenarbeit auf andere Anbieter zu noch größeren Vorteilen für die Verbraucher führen könnte. Vodafone und Telekom hatten mitgeteilt, grundsätzlich stehe es beiden Unternehmen offen, ähnliche Vereinbarungen auch mit anderen Anbietern zu treffen. Vodafone befinde sich derzeit "mit Telefónica in ersten intensiven Gesprächen", sagte ein Unternehmenssprecher. Ein Telefónica-Sprecher berichtete von "fortgeschrittenen Gesprächen mit Marktteilnehmern". (dpa/rw)