Corona-Krise

Jedes dritte IT-Unternehmen leidet unter Nachfragerückgang

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Über die Hälfte der deutschen IT-Unternehmen stellt bereits negative Folgen der Corona-Pandemie fest. Das ist das Ergebnis der monatlichen Konjunkturumfrage von Bitkom und Ifo Institut in der ITK-Branche. Gegenüber anderen Branchen steht das ITK-Segment aber noch gut da.

Auch wenn in manchen Marktsegmenten wie bei Home-Office-Equipment oder Videokonferenzlösungen das Geschäft brummt (ChannelPartner berichtete), leidet die IT-Industrie insgesamt unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Jedes dritte Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche (31 Prozent) verzeichnete im März einen Nachfragerückgang.

Der Corona-Absturz im März 2020: Geschäftsklima, Geschäftslage und Geschäftserwartung in der IT-Branche haben sich laut Branchenverband Bitkom in noch nie da gewesenem Maß eingetrübt.
Der Corona-Absturz im März 2020: Geschäftsklima, Geschäftslage und Geschäftserwartung in der IT-Branche haben sich laut Branchenverband Bitkom in noch nie da gewesenem Maß eingetrübt.
Foto: Bitkom

Während 55 Prozent der Unternehmen negative Folgen der Corona-Krise feststellten, berichteten 43 Prozent davon, dass die Pandemie keine Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit habe. Lediglich 3 Prozent bemerkten einen positiven Effekt. Von den negativen Folgen sind in der Digitalbranche vor allem Industrie und Handel betroffen. Das ist das Ergebnis der monatlichen Konjunkturumfrage vom Branchenverband Bitkom und Ifo Institut in der ITK-Branche.

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Der Bitkom-Ifo-Digitalindex, der sich aus der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartung berechnet, notiert aktuell nur noch bei 0,6 Punkten. Im Februar lag der Wert noch bei 24,6 Punkten. Das ist der niedrigste Wert seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009. Eine Mehrheit der Unternehmen rechnet für die kommenden sechs Monate mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage, der Saldo der Erwartungen ging um 30,9 auf -18,4 Punkte zurück. Das ist der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit der erstmaligen Erhebung im Jahr 2006.

Stimmung ist besser als in der Gesamtwirtschaft

Die aktuelle Geschäftslage wird dagegen immer noch mehrheitlich positiv eingeschätzt, auch wenn sie mit 21,6 Punkten um 15,7 Punkte unter dem Februar-Wert liegt. "Die Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche beurteilen ihre konjunkturellen Perspektiven zwar besser als die die Wirtschaft insgesamt. Aber auch in den Auftragsbüchern der Bitkom-Unternehmen hat sich die Corona-Krise jetzt schon bemerkbar gemacht und sie drückt messbar auf die Stimmung", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Die Digitalbranche halte in Zeiten von Ausgangssperren, Kontaktverboten und Produktionsstopps die Reste des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens aufrecht. "Sie ist einer der wenigen Stabilitätsanker, leidet aber auch selbst unter dem aktuellen Lockdown", meint Berg. Für den Bitkom-Präsidenten ist die Corona-Krise daher ein Auftrag an Politik und Wirtschaft, die Digitalisierung in allen Bereichen mutiger und entschiedener voranzutreiben.

So empfiehlt Florian Lange, Bitkom-Referent Handel & Logistik, dem stationären Fachhandel, auch Online-Vertriebswege anzubieten: "Handel muss nicht zwangsläufig in einem Ladengeschäft stattfinden - diese Erkenntnis ist während der Corona-Krise notwendiger denn je", erklärt Lange gegenüber ChannelPartner.

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Im Vergleich zu anderen Branchen steht die ITK-Branche aber noch ganz gut da. In der Gesamtwirtschaft erlebte die Stimmung im März einen außerordentlichen Einbruch. Das Ifo-Geschäftsklima drehte ins Minus und stürzte auf -11,8 Punkte ab. Die Erwartungen trübten sich damit so stark ein wie niemals zuvor. Besonders stark von negativen Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind Tourismusbranche (96 Prozent), Gastgewerbe (79 Prozent) und Industrie (68 Prozent).

Der Digitalindex basiert auf der monatlichen Ifo-Konjunkturumfrage und bildet sich aus dem geometrischen Mittel des Index der Geschäftslage und des Index der Geschäftserwartungen. Berücksichtigt werden Daten der Digitalbranche, die sich aus Unternehmen der Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor zusammensetzt. Dazu zählen Hersteller von IT und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdiensten sowie der Groß- und Einzelhandel mit ITK.

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