Das schwere Erdbeben vom März war eigentlich nur das i-Tüpfelchen. Viel schlimmer belastet Japans TV-Markenhersteller der Höhenflug der eigenen Landeswährung Yen, weshalb sie mehr und mehr in die Verlustzone geraten und sich daher gezwungen sehen, ihren Outsourcing-Anteil zu erhöhen, sehr zur Freude der Auftragsfertiger in Taiwan und China.
Neben den üblichen Verdächtigen Sony und Toshiba greifen auch andere japanische Hersteller wie Panasonic und Hitachi mehr und mehr auf die Kapazitäten von Auftragsfertigern aus Taiwan zurück. Das sind allen voran der Apple-Produktionspartner Foxconn, die AOC-Mutter TPV Technology, die auch die meisten Philips-Displays unter Vertrag hat, sowie die ehemalige Acer-OEM-Produktionstochter Wistron.
Die Fertigungsstätten sind allerdings längst nicht mehr auf der Insel, sondern wurden zum Großteil nach China verlagert. Foxconn hat aber auch Werke von Sony in Mexiko und in der Slowakei übernommen.
Sony hat nach acht Verlustjahren im TV-Geschäft und gerade massive Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt, diese aber noch nicht näher spezifiziert. Der Verlust der für Sony so wichtigen TV-Sparte wird bis heute auf über 5 Milliarden Dollar geschätzt.
Zu den Maßnahmen, die erst in einem Monat bekanntgegeben werden, könnten laut einer Unternehmenssprecherin neue Partnerschaften und ein nochmals erhöhter Outsourcing-Anteil zählen. In Industriekreisen Taiwans schätzt man, dass Sonys und Toshibas Outsourcing-Anteil im Laufe des Jahres auf 70 Prozent steigen wird.