channelpartner.de: Das IT-Service.Network entstand als jüngstes Mitglied der Synaxon vor rund vier Jahren. Herr Vogtschmidt, Sie waren damals noch beim Mitbewerber emendo tätig. Wie haben Sie dieses neue Netzwerk aus Ihrer damaligen Warte wahrgenommen?
André Vogtschmidt (schmunzelnd): Ich bin erst seit zwei Jahren an Bord der Synaxon und habe tatsächlich bei einer Wortmann-Roadshow vom IT-Service.Network, gehört - über ein Beiratsmitglied. Er war von dieser neuen Initiative der Synaxon, kleinere Systemhäuser beim Marketing im B2B-Bereich zu unterstützen, sehr begeistert. Ich wurde sehr hellhörig, weil wir bei emendo Ähnliches vorhatten. Deshalb fanden wir das sehr spannend. Synaxon war uns da einfach voraus.
Und es traf damals schon genau den Nerv für kleinere Systemhäuser, die werbeseitig dringend Unterstützung benötigten. Denn die Produkte, die sie vermarkten, sind hoch komplex. Systemhausmitarbeiter und -chefs sind technisch enorm versiert, aber sie tun sich schwer damit, Kunden den Nutzen verständlich zu erklären und den Mehrwert zu transportieren. Diesen Partnern Hilfe bei der Vermarktung anzubieten war die Grundidee. Und die Idee schlug richtig ein im Markt - heute kenne ich ja auch die Zahlen. Es war genau der richtige Zeitpunkt.
channelpartner.de: Bei Synaxon unterstützte aber doch auch schon iTeam viele Partner bei der Vermarktung. Weshalb also ein neues Netzwerk? Sollte IT-Service.Network alle Vermarktungshilfen der Synaxon-Familie bündeln?
Frank Roebers: Ursprünglich entstand die Idee dazu aus PC-Spezialist heraus, weil wir PC-Spezialist-Partner sehr stark über die Website bei der Vermarktung unterstützt haben. Die Website wurde sehr schnell zum Lead-Generator. Daraufhin wünschten sich sehr viele iTeam- und Synaxon-IT-Partner eine entsprechend angepasste Marketingunterstützung auch für ihr B2B-Geschäft. Denn an dieser Stelle gab es bei uns einfach auch einen blinden Fleck.
Das war für uns der Anstoß, genauer hinzusehen, wie Vermarktungsmaßnahmen unserer Partner eigentlich aussehen. Die meisten Unternehmen, gerade kleinere Systemhäuser, haben kaum eigene Marketingressourcen und keine Marketingabteilung. Sie versuchten sich mit Werbeagenturen zu behelfen, denen wiederum das Branchen-Know-how fehlt.
Der Beirat erwies sich dann mit klarer Botschaft als Treiber: "Es kann doch nicht sein, dass Ihr als Verbundgruppe im B2B-Bereich keine Vermarktungsunterlagen zur Verfügung stellen könnt!"
channelpartner.de: Weshalb war das dann plötzlich doch möglich?
Frank Roebers: Weil wir zu dem Zeitpunkt schon die 101 hatten - und damit erstmals direkten Endkundenkontakt. Deshalb konnten wir immer wieder testen, was funktioniert und was nicht. Und wir haben auf diese Weise offensichtlich auch einen Weg gefunden, Endkunden das Thema Managed Services sehr transparent und erfolgreich nahezubringen - mit Produktbeschreibungen, die einfach verständlich und nicht zu techniklastig sind. Zusätzlich hatten wir mit PC-Spezialist umfangreichste Kompetenzen an der Hand und Erfahrungen im Online-Marketing.
channelpartner.de: Steht das IT-Service.Network allen Partnern der Synaxon-Töchter als Dienstleister zur Verfügung?
Frank Roebers: Wir haben uns dann entschieden, das Wissen, das wir bei 101 mit den Marketingmaterialien erworben haben, mit den anderen Partnern zu teilen. Ursprünglich war das IT-Service.Network also tatsächlich als Schwerpunkt für Synaxon-Partner jeder Verbundgruppe konzipiert und von Anfang an sehr stark auf Managed Services zugeschnitten.
Im ersten Schritt erfuhren die Idee und die Produkte bei unseren Bestandspartnern sehr großen Zuspruch. Es entpuppte sich als das schnellst wachsende Produkt in der Geschichte der Synaxon.
Anschließend haben wir das Modell auch für die Neupartner-Akquise genutzt - anfangs zum unschlagbaren Festpreis von 110 Euro monatlich. Damit hatten Partner Zugriff auf sich kontinuierlich aktualisierende Unterlagen in hoch professioneller Aufmachung und mit hervorragenden Texten. Kein Wettbewerber konnte da mithalten. Denn wir hatten einfach einen Startvorteil - den Kompetenzvorsprung durch den Eigenbetrieb mit 101 - und lieferten damit ein Qualitätsniveau, das sich kaum kopieren ließ.