E-Commerce in Manhatten: Intershop versammelte Kunden, Partner und Entwickler auf der zweiten Intershop-Open-Konferenz in New York und nutzte den Anlass, um "Enfinity 2.0" den Startschuss zu geben. Die im vergangenen Jahr erstmals vorge-stellte E-Business-Plattform wurde um diverse Business-to-Business-Funktionen bereichert, zum Beispiel um vorgefertigte Integrationsbausteine für den Marktplatz von Commerce One und die SAP-Standard-Software "R3". Ähnliches soll demnächst für Produkte von Oracle, Peoplesoft und Siebel folgen.
Mit Enfinity will der Hersteller dank einer modularen Bauweise und über eine "Pipeline-Architektur" das einfache Plugin der unterschiedlichsten Distributionskanäle ermöglichen, die Plattform soll letztlich als eine Art Relais zwischen Back- und Front-Office fungieren. Auf diese Weise können Online-Händler zunächst eine E-Commerce-Site erstellen, die auf ihrem eigenen Produktkatalog basiert und sie mit der Warenwirtschaft verknüpfen.
Der Marktplatz kann auch mit den Angeboten anderer Distributoren oder virtueller Marktplätze verbunden werden. Die Bezahlung lässt sich dann zum Beispiel über die Partner-Site abwickeln, während Lagerentnahme und Versendung vom Lieferanten übernommen wird. Intershop ist sich des Erfolges dieses Produktes sicher und beruft sich dabei auf Analysen von Forrester Research oder Gartner, die die Software gegenüber Angeboten der Konkurrenz - zum Beispiel Broadvision, Microsoft und IBM - als die bessere Lösung einstuften.
9,8 Millionen Euro Miese
Außerdem gab das ursprünglich in Jena ansässige Unternehmen mit heutigem Headquarter in San Francisco die Ergebnisse des dritten Quartals bekannt: Trotz einer Umsatzsteigerung um 235 Prozent auf 35,2 Millionen Euro musste der Onlineshop-Anbieter im dritten Quartal 2000 (Stichtag: 30. September) einen Nettoverlust von 9,8 Millionen Euro verbuchen. Im Vergleichsquartal des Vorjahres setzte das Unternehmen 10,5 Millionen Euro um; der Verlust betrug 3,4 Millionen.
Damit bestätigt Intershop eigene Erwartungen, denn nach einem überraschend profitablen ersten Quartal hieß es seitens des Finanzvorstandes Wilfried Beeck, dass Intershop nicht in jedem Quartal profitabel arbeiten werde. Für den deutlichen Verlust machte er schwache Lizenzverkäufe verantwortlich, ferner eine sieben Millionen Euro teure Werbekampagne und die Akquisitionen des Content-Management-Spezialisten Subotnic und des Software-Entwick- lers Owis in Höhe von 1,2 Millionen Euro. "Weitere außergewöhn-liche Aufwendungen im Zusammenhang mit den Akquisitionen werden unter anderem dafür sorgen, dass wir für das Gesamtjahr 2000 noch einen Verlust ausweisen werden", blickt Beeck voraus. (via)
www.intershop.de