Atom C2000 vs. Xeon E3-1200 v3
Die Atom C2000 Serie stuft Intel in die Kategorie der stromsparenden Prozessoren für Systeme mit einem CPU-Sockel ein. Entsprechend konkurriert der neue Atom "Avoton" auch mit den Low-Power-Modellen des Xeon E3-1200 v3, der ebenfalls für Server / Nodes mit einem Prozessor vorgesehen ist. Der Xeon verfügt über die leistungsfähige Haswell-Architektur und wird auch im 22-nm-Verfahren gefertigt. Die Energiesparmodelle der E3-Serie gibt es mit TDP-Werten (maximaler theoretischer Energieverbrauch) von 13, 25 und 45 Watt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um den Xeon E3-1220L v3 mit 13 Watt TDP, Dual-Core-Technologie und 1,1 GHz Basistakt. Ein Atom C2730 mit acht Kernen und 1,7 GHz Grundtaktfrequenz ist mit 10 bis 12 Watt TDP ähnlich eingestuft.
Der Xeon E3-1200 v3 beherrscht mit AVX2 gegenüber dem Avoton zusätzliche Befehlssätze und verfügt - je nach Modell - zudem über eine integrierte Grafik-Engine HD Graphics P4600/4700. Doch in vielen Einsatzszenarien wie Webserver kommen diese zusätzlichen Features nicht zum Tragen. Insofern drängt sich ein Vergleich der beiden Prozessorserien auf. Intel liefert hierzu selbst interessante Zahlen. Der Atom C2000 benötigt als 1-Chip-Lösung eine Fläche von nur 952 mm². Beim Xeon sind durch den zusätzlich erforderlichen Chipsatz bereits 1913 mm² notwendig. Die Node-Power, also der Energiebedarf von einem Server / Blade-Einschub (CPU, Systemplatine, Speicher und HDD) liegt beim Atom C2000 bei zirka 14 bis 28 Watt. Für den Xeon E3-1200L v3 gibt Intel rund 26 bis 58 Watt an.
Wird nun die Performance pro Watt (Energieeffizienz) eines Nodes verglichen, so liegen die Atom-Modelle C2730 und C2750 mit acht Kernen auf und sogar leicht über dem Niveau des Xeon E3-1230L v3 und E3-1265L v3. Von der puren Performance kann ein Atom "Avoton" aber nicht mit einem Xeon E3 v3 mithalten. So bietet beispielsweise ein Xeon E3-1230L v3 (Quad-Core / 1,8 GHz / 25 Watt) rund 41 Prozent mehr Integer-Durchsatz als ein Atom C2750 (8-Core / 2,4 GHz / 20 Watt). Wird aber die mögliche höhere Packungsdichte von Atom-basierenden Nodes in einem Rack miteinkalkuliert, so sieht das Performance-Verhältnis schon wieder ausgeglichener aus.