ChannelPartner-Kommentar

Home Office mit der Brechstange

Kommentar  26.05.2020
Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Covid-19 habe Home Office zum Durchbruch verholfen, das sagen viele Experten. Doch so einfach ist das das nicht. Viele Hemmnisse seien nach wie vor vorhanden, kommentiert ChannelPartner-Chefreporter Armin Weiler.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass vielerorts Home Office möglich ist, auch dort, wo Arbeiten von zuhause aus noch nicht praktiziert worden ist. Viele Branchenvertreter sehen darin den Durchbruch mobiler Arbeitskonzepte. Die Einführung von Home Office mit Hilfe der brachialen Virenbrechstange sozusagen. Die Rücknahme eingeräumter Privilegien ist immer schwierig. Mitarbeiter, so die Argumentation, seien nun auf den Geschmack gekommen und wollen sich die vermeintlichen Freiheiten nicht mehr nehmen lassen.

Wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, kann Home Office schnell zur Belastung werden.
Wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, kann Home Office schnell zur Belastung werden.
Foto: Roman Samborskyi - shutterstock.com

Liegt die Ursache der bisherigen Home-Office-Hindernissen überwiegend im Unwillen des Arbeitgebers, seine Mitarbeiter zuhause arbeiten zu lassen, dann ist die Sache relativ einfach: Entweder er hat erkannt, dass der Laden auch so läuft, dann steht er neuen Arbeitskonzepten nun offenen gegenüber. Oder er fürchtet weiterhin den Kontrollverlust und kehrt zum ursprünglichen Status Quo zurück.

Der Fachhandel kann unterstützen

Doch die Hemmnisse sind häufig komplexer: Manche Arbeiten lassen sich nicht von zuhause aus erledigen. Prozesse sind nicht an mobile Arbeitsformen angepasst. Und die Anbindung und Ausstattung des heimischen Büros entspricht oft nicht den notwendigen Sicherheitsstandards, ergonomischen sowie technischen Erfordernissen. Was durch die Zwangslage nun zu Corona-Zeiten praktiziert worden ist, bewegt sich nur allzu oft in einer Grauzone rechtlicher Grundlagen.

"Wer mehr Home Office ermöglichen will, muss die notwendigen Grundlagen schaffen", kommentiert Armin Weiler, Chefreporter bei ChannelPartner.
"Wer mehr Home Office ermöglichen will, muss die notwendigen Grundlagen schaffen", kommentiert Armin Weiler, Chefreporter bei ChannelPartner.

Wer mehr Home Office ermöglichen will, muss die notwendigen Grundlagen schaffen. Dazu gehören klare Absprachen und Vereinbarungen, ein gerütteltes Maß an Vertrauen in die Selbstverantwortung der Mitarbeiter sowie die passende Arbeitsumgebung mit Software, Hardware und Connectivity. Zumindest bei der Ausstattung können Fachhändler und Systemhäuser wertvolle Hilfeleistungen bieten.

In der Print-Ausgabe 5/2020 der ChannelPartner haben wir uns intensiv mit dem Thema Home Office auseinandergesetzt. Sie können die PDF-Version kostenlos abonnieren. Zudem haben wir die aktuelle Ausgabe als PDF zum Download bereitgestellt.

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