Rechenleistung & Übertaktbarkeit
Rechenleistung: Der AMD Phenom II X4 965 Black Edition war die bisher sechstschnellste CPU im Test und holte sich unter den AMD-Modellen natürlich die Tempokrone. Im Schnitt erarbeitete sich die 3,4-GHz-Quad-Core-CPU gegenüber dem Vorgänger 955 einen Geschwindigkeitsvorsprung von 5 Prozent, in der Spitze waren es bis zu 8 Prozent. Mit 11141 Punkten im Rendering-Benchmark Cinebench 10 war der AMD Phenom II X4 965 unter Auslastung aller CPU-Kerne knapp 6 Prozent schneller als der hauseigene 955er-Quad-Core (10451 Punkte), aber auch gut 14 Prozent langsamer als der Intel Core i7 920 (13006 Punkte).
Im Multimedia-Test mit Apple iTunes wandelte der AMD Phenom II X4 965 Black Edition eine Musik-CD in 53 Sekunden vom WAV- ins MP3-Format (192 KBit/s) um. Der Phenom II X4 955 brauchte nur 4 Sekunden länger. Der Intel Core i7 920 - die Quad-Core-CPU spielt in der gleichen Preisklasse - war nach 55 Sekunden mit der Transcodierung fertig. Das CPU-Trio liegt bei der Audio-Transcodierung also nahe beieinander. Die Überführung eines 1080i-Trailers vom 264-Format ins MPEG-4-Format (124 KBit/s) dauerte beim AMD Phenom II X4 965 Black Edition unter iTunes 102 Sekunden. Der 955er benötigte 108 Sekunden, während der Core i7 920 mit 97 Sekunden sogar am Phenom II X4 965 vorbeizog.
Wie schnell der AMD Phenom II X4 965 Black Edition die Wegfindung der künstlichen Intelligenz berechnet und physikalische Effekte korrekt simuliert, prüfen wir mit dem CPU-Test des Benchmarks 3DMark 06. Sowohl die Wegfindung als auch Teile der Physikberechnung lassen sich in mehrere Aufgaben unterteilen, so dass alle vorhandenen Rechenkerne beschäftigt sind. Der AMD Phenom II X4 965 Black Edition kam hier auf 4833 Punkte und war damit fast 8 Prozent schneller als der 955er (4521 Punkte), musste sich aber erneut dem Core i7 920 (4991 Punkte) geschlagen geben.
Den Praxis-Spieletest absolvierte der AMD Phenom II X4 965 Black Edition im Ego-Shooter Crysis. Das 3D-Spiel basiert auf der Cryengine 2, die in der Lage ist, Partikeleffekte, die künstliche Intelligenz von Spielfiguren sowie die Simulation von physikalisch korrektem Verhalten von 3D-Objekten in parallele Rechenprozesse aufzuteilen. Um den Einfluss der Grafikkarte auf die Bildwiederholfrequenz zu minimieren, erfolgt die Messung bei einer Auflösung von lediglich 800 x 600 Bildpunkten, deaktiviertem Anti-Aliasing und der niedrigsten Bildqualitätsoption "Low" mittels des integrierten Benchmarks.
Bei der minimalen Bildwiederholrate lag der AMD Phenom II X4 965 Black Edition mit 75 Bildern/s nur knapp der hauseigenen 955-Konkurrenz (73 Bilder/s) und deutlich hinter dem Core i7 920 (89 Bilder/s). Ein etwas anderes Bild ergab sich bei den maximalen Bildwiederholraten: Der Phenom II X4 965 egalisierte mit 147 Bilder/s nur das Ergebnis des Vorgängers Phenom II X4 955, während der Core i7 920 mit 172 Bildern/s wieder deutlich davonzog. Bei der mittleren Bildwiederholrate war dann die Hierarchie wiederhergestellt: Mit 121 Bildern/s setzte sich der AMD Phenom II X4 965 Black Edition erneut vor den 955er (117 Bilder/s) und hatte das Nachsehen vor dem Core i7 920 (140 Bilder/s).
Übertaktungs-Potential des AMD Phenom II X4 965 Black Edition
Trotz der recht hohen Werksfrequenz lässt sich der AMD Phenom II X4 965 Black Edition recht gut übertakten. Mit dem Standard-Lüfter arbeitete der 3,4-GHz-Quad-Core mit einem Multiplikator von 19 auch mit einer Taktfrequenz von 3812,9 MHz stabil - und das, ohne an der Spannungsversorgung zu drehen. Wenn man auch noch die Kernspannung erhöht, sollten mit einem leistungsstarken Kühler 4 GHz möglich sein.