Einen neuen Weg beschreiten Hewlett-Packard (HP) und Red Hat bei der Lizenzierung von Software für Blade Server: Ab September bezahlen Kunden nur mehr pro Chassis eine Lizenz; in ein Chassis passen maximal acht Blades. Das gaben beide Unternehmen auf der "Linuxworld" in San Francisco bekannt.
Während HP die Hardware, die BladeSystem-Server, und deren Software-Management-Tools beisteuert, kommt von Red Hat die Linux-Distribution "Enterprise Linux".
Wieviel je Chassis zu bezahlen sein wird, wussten beide Unternehmen noch nicht zu sagen. HPs Blade-Verantwortlicher Rick Becker meinte, er erwarte, dass Kunden gegenüber dem bisherigen Preis für acht Red Hat-Lizenzen rund 20 Prozent sparen dürften.
Der Manager sagte weiter, HP hoffe, der neue Lizenzschlüssel werde Kunden leichter zum Kauf zusätzlicher Blade Server bewegen, da er übersichtlich und klar sei. Andere Software-Hersteller sollten dieses Modelll übernehmen. Becker sagte, dieses Frage verhandle er gerade mit Microsoft und Novell.
Seiner Meinung nach dürften auch Applikations-Anbieter, etwa Oracle, dieses Modell adoptieren. Doch das könne Jahre dauern, merkte Becker an.
Den Hintergrund für HPs und Red Hats neues Modell bildet das Auftauchen der Multicore-Prozessoren und Virtualisierungs-Software. Die Kombination beider erlaubt die kurzzeitige Rekonfiguration von Servern für bestimmte Anwendungen. Diese arbeiten für die gewünschte Zeit Server-übergreifend - und verletzten damit jene Lizenzen, die CPU-beziehungsweise Blade-basierend abgeschlossen wurden.
Becker, der das derzeitige Durcheinander der der Lizenzierungs-Modelle kennt, äußerte den Wunsch, auch Rack-Server sollten künftig nach Racks und nicht nach Servern oder gar CPUs bepreist werden. Kunden hätten seiner Kenntnis nach diesen Wunsch. "Dann könnten sie Software über ihre gesamte Infrastruktur verteilen." (wl)