Keinen Zweifel lassen beide Häuser indes daran, dass IBM untern den Schwergewichten der große Gewinner ist. Als einziger Top 3-Anbieter erzielte IBM ein überdurchschnittliches Wachstum von etwa 24 Prozent und konnte seinen Marktanteil ausbauen. HP legte mit einem Plus von 11,4 Prozent (Gartner) respektive 9,3 Prozent (IDC) immerhin noch besser zu als die derzeit relativ schwachbrüstigen Dell und Oracle. Dennoch scheinen die Zeiten vorbei, in denen HP wie noch vor einem Jahr 32 Prozent des Marktes beherrschte.
Schlechtes Quartal für Oracle
Dell und Oracle auf den Plätzen Drei und Vier schneiden bei den Analysten diesmal beide schlecht ab. In jedem Fall büßten beide Anteile ein. Im Fall Dell lassen sich die Zahlen von IDC und Gartner einigermaßen leicht subsumieren: Knapp 1,9 Milliarden Dollar Umsatz, etwa 14 Prozent Marktanteil und ein Jahresplus zwischen 4 und 5 Prozent.
Die schon genannten IDC-Zahlen im Fall Oracle lesen sich bei Gartner ähnlich. Allerdings weichen die Wachstumszahlen in diesem Fall deutlich ab: Während IDC hier ein Plus von 4,2 Prozent angibt, errechnet Gartner läppische 0,8 Prozent. Die Ursache hierfür ist allerdings denkbar simpel: IDC hatte bereits im Vorjahr einen wesentlichen schwächeren Oracle-Wert angegeben, während Gartner dem Umsatz damals deutlich großzügiger angab.
Mit 1,6 Milliarden Euro Umsatz und einem überdurchschnittlichen Wachstum kommen die Anbieter außerhalb der Top 5 laut IDC gemeinsam auf 12,3 Prozent Marktanteil. Gartner sieht diese kleineren Anbieter – angeführt von Lenovo – sogar noch stärker im Aufwind und gibt den Marktanteil mit fast 14 Prozent an.
Alarmsignal: Dell verliert in Europa
Gartner hat zudem die Entwicklung im EMEA-Markt gesondert ausgewertet. Hier lag das Wachstum mit 15,2 Prozent auf knapp 3,7 Milliarden Dollar deutlich unter dem globalen Mittel. Mit 36,5 Prozent ist die Marktführerschaft von HP in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika noch unangefochten, wenngleich IBM auch hier um 3,2 Prozentpunkte auf 29 Prozent zulegte. Dell verlor in EMEA sogar 4,7 Prozent an Umsatz – in einem noch boomenden Markt ein echtes Alarmsignal. Der weltweite Aufschwung von Fujitsu hat mit Europa wenig bis nichts zu tun – nur drei Prozent Umsatzplus.