Eine Umfrage der Firma Telenav unter 514 erwachsenen Mobiltelefonierern in den USA hat ergeben, dass rund ein Drittel der Mediennutzer lieber eine Woche lang auf Sex als auf ihr Handy verzichten würde. Vor allem die Nutzer von Smartphones möchten sich keinesfalls von ihren kleinen Helfern trennen - zu stark scheint die Abhängigkeit von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter zu sein.
Wirklich überraschend ist das Ergebnis der Umfrage jedoch nicht. "Das Ergebnis ist durchaus nachvollziehbar. Das Handy ist mit seinen Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten ein wesentlicher Teil der Identität der Nutzer geworden. Eine Woche ist auch nicht so lange, dass man sich nicht mit Ersatzhandlungen über Wasser halten kann. Solche Durststrecken kommen auch sonst vor", erklärt Beziehungstherapeutin und Sachbuchautorin Gerti Senger.
Die Umfrage zum Nutzungsverhalten moderner Kommunikationsmedien ergab zudem, dass die US-Amerikaner andere Entbehrungen in Kauf nehmen würden, um nicht auf ihre geliebten Mobiltelefone zu verzichten. 70 Prozent der Interviewten wären bereit, eine Woche lang Alkohol zu entbehren. Etwas mehr als die Hälfte würde lieber sieben Tage lang keinen Kaffee trinken als die eigenen Handys abzugeben. Etwa ein Fünftel würde sogar die Zahnbürste weglegen, um nicht auf mobile Kommunikation zu verzichten. Die härtesten 20 Prozent der Befragten würden sogar eine Woche lang auf Schuhe verzichten und barfuss durch die Straßen laufen.
Ein weiteres Detail der Untersuchung: Smartphone-Benutzer sind deutlich unhöflicher als die Besitzer herkömmlicher Mobiltelefone. 26 Prozent der Smartphon-Gruppe gaben zu, ihre Telefone öfters auch am Esstisch zu verwenden. Bei den Personen, die ältere Handys benutzen, waren es nur sechs Prozent. Außerdem hat die Wahl des Handys auch Einfluss auf die Partnerwahl. 83 Prozent der iPhone-Besitzer gaben an, dass sie Menschen mit iPhone für die besseren Partner halten. Bei Nutzern von Android-Telefonen trat dieses Phänomen ebenfalls auf, wenn auch nur bei 70 Prozent. (pte / haf)