Am 15. September 2020 unterzeichneten 22 Gründungsmitglieder aus Deutschland und Frankreich die Urkunde, mit der die Non-Profit-Organisation Gaia-X AISBL mit Sitz in Brüssel gegründet wurde. Auf deutscher Seite sind unter anderen BMW, Bosch, DE-CIX, Deutsche Telekom, Fraunhofer Gesellschaft, Ionos, PlusServer, SAP und Siemens mit an Bord, auf französischer unter anderem OVHcloud.
Bei dem im Oktober 2019 vorgestellten Projekt geht es darum, in Europa nicht alternativlos auf die großen IT-Konzerne aus den USA und China angewiesen zu sein. Dafür soll ein Konzept für eine souveräne und vertrauenswürdige europäische Dateninfrastruktur erarbeitet werden, für die bestehende Angebote über Open-Source-Anwendungen und offene Standards miteinander vernetzt werden. Für Mitte November plant die Vereinigung ein Treffen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, für die Wettbewerbsfähigkeit und die digitale Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, für zukunftsfeste Arbeitsplätze in Deutschland und Europa sei der Aufbau einer souveränen europäischen Dateninfrastruktur ein zentrales Vorhaben. Die Gründungsmitglieder hätten nun einen wichtigen Meilenstein genommen. "Ich bin zuversichtlich, dass es schnell gelingen wird, weitere Mitglieder zu gewinnen, um mit vereinten Kräften diesen Eckpfeiler einer starken Datenökonomie in Europa weiter aufzubauen", sagte Altmaier.
Gaia X soll von der nicht-gewinnorientierten Organisation (AISBL) nach belgischem Recht gesteuert werden. Der Branchenverband Bitkom nannte die Gründung der Organisation einen "Meilenstein auf dem Weg zu einer europäischen Cloud- und Dateninfrastruktur." Gaia-X müsse möglichst bald erste Angebote auf den Markt bringen. (dpa/rw)